UBS-Chef Sergio Ermotti hat die Mitverantwortung der Schweizer Grossbank im Libor-Skandal bestätigt. «Wir haben Fehler gemacht und schauen nun nach vorne», sagte der Konzernchef gegenüber SRF.
UBS aktiver als andere Banken?
Für Spekulationen über die Rolle der UBS im Vergleich zu anderen Banken sei es noch zu früh, stellte Ermotti weiter fest: «Wir müssen akzeptieren, dass wir eine Rolle gehabt haben und nun die Konsequenzen akzeptieren. Die Zeit wird sagen, was unsere Rolle war, das ist nicht unsere Aufgabe.»
Die Höhe der Busse und die Gerechtigkeit des Urteilsspruchs wollte der Konzernchef nicht kommentieren. Es sei klar viel Geld, aber die Bank sei dank starker Kapital- und Geschäftsposition in der Lage, die Sache zu meistern.
Rechtliche Schritte werden geprüft
Laut Ermotti sind im Zusammenhang mit der Libor-Affäre insgesamt 36 Personen von disziplinarischen Massnahmen betroffen. Sie seien entweder entlassen worden oder hätten die Bank in den vergangenen zwei Jahren verlassen.
Der besonders hervorstechende Händler mit Büro in Japan habe die UBS bereits 2009 verlassen. «Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, werden wir auch rechtliche Schritte prüfen», kündigte Ermotti an.
Jeder muss Verantwortung übernehmen
Der UBS-Konzernchef räumte im weiteren ein, dass es eine «Mission impossible» sei, in der Zukunft solche Vorfälle gänzlich auszuschliessen.
Die wichtigste Botschaft laute denn heute auch: «Es gibt keinen wichtigeren Gewinn als die Reputation der Bank. Jeder ist nicht nur für seine eigenen Aktionen verantwortlich, sondern muss auch seine Kollegen überwachen.» Nur so könnten künftig solche Reputationsschäden und Kosten verhindert werden.
Zu einer möglichen Flut von nun folgenden Zivilklagen stellte Ermotti fest, dass alle betroffenen Banken damit konfrontiert seien. Es sei noch zu früh, sich über allfällige Kosten zu äussern.