- Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihren Zinserhöhungskurs im Kampf gegen die Inflation fort.
- Am Donnerstag beschlossen die Währungshüter in Frankfurt wie schon zuvor, die Zinsen um 0.25 Prozentpunkte zu erhöhen.
- Das ist bereits die achte Anhebung in Folge, seit die Notenbank im vergangenen Jahr ihre Geldpolitik änderte.
Die Eurowächter haben mit ihrem Entscheid seit dem vergangenen Sommer die Schlüsselsätze um insgesamt 4 Prozentpunkte angehoben. Die Arbeit der EZB im Kampf gegen die Inflation ist aber voraussichtlich noch nicht erledigt. Denn die Teuerung lag zuletzt immer noch klar über der von der Notenbank angestrebten Zielmarke von zwei Prozent.
Die Kernrate, bei der die schwankungsreichen Energie- und Rohstoffpreise herausgerechnet sind, beginnt zudem erst, sich langsam abzuschwächen. Mit 5.3 Prozent im Mai ist sie ebenfalls noch deutlich zu hoch. Die Kernrate gilt als guter Indikator für die zugrundeliegenden Inflationstrends und wird deshalb von den Währungshütern genau verfolgt.
Bescheidenes Wachstum in Eurozone erwartet
Die konjunkturelle Lage ist für die Währungshüter nicht einfach. Denn die Wirtschaft in der Eurozone war im Winter in eine Rezession gerutscht, und für das Gesamtjahr erwarten Volkswirte derzeit nur ein bescheidenes Wachstum.
Zudem beginnen die bisherigen Zinserhöhungen ihre Wirkung zu entfalten. So hat sich beispielsweise die Dynamik bei der Kreditvergabe bereits deutlich abgeschwächt. Die Notenbank will aber möglichst vermeiden, dass die Wirtschaftsaktivitäten im Zuge ihres Straffungskurses ausgebremst werden.