- Die nach Beschwerden von Umweltschützern zunächst ausgesetzten Rodungen für das geplante Tesla-Werk auf der Grünheide in Brandenburg dürfen fortgesetzt werden.
- Dies hat in zweiter Instanz am Donnerstagabend das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg entschieden.
- Die gerichtlichen Entscheide rund um das Bauvorhaben haben zwischen Interessensgruppen, Politikern und Privaten einen Disput befeuert – der vor Gericht, aber auch auf Social Media ausgetragen wird.
Die Aktivisten geben nicht auf: Nach dem Entscheid des zuständigen Gerichts wollen sie auf unbestimmte Zeit Bäume besetzen und im Wald in Brandenburg ausharren. Seit den Morgenstunden seien «zwei Menschen im Wald», sagte etwa ein Sprecher der Umweltgruppe «Baum_piratinnen» am Freitagmorgen.
Ob ihre Aktion begrüsst wird, ist – selbst mit Blick auf umweltbewusste Akteure – ungewiss. Auf sozialen Medien wird der Protest gegen den Fabrikbau und die damit verbundene Rodung von 90 Hektaren Wald von einzelnen begrüsst, von unzähligen Usern aber als absurd bezeichnet.
Auch die auf legalem Weg vorgetragenen Beschwerden institutionalisierter Naturschützer – die Beschwerden von der Grünen Liga Brandenburg und des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern – hatten teilweise heftige Kritik ausgelöst. Dies vor allem aus der Wirtschaft. Die Einsprachen seien unsinnig und innovationsfeindlich, lautete der Tenor.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hat nun gestern die Beschwerden der Umweltverbände abgelehnt. Dies, nachdem es den beiden Einsprachen in der vergangen Woche erstinstanzlich noch nachgekommen war und die Rodungen vorläufig gestoppt hatte.
Mehr Bäume pflanzen als gerodet werden
Tesla will in Grünheide bei Berlin ab nächstem Jahr rund 500'000 Elektrofahrzeuge im Jahr bauen. Wegen des Beginns der Vegetationsperiode sollte die Rodung auf dem Gelände bis Ende Februar abgeschlossen sein.
Das Gelände, auf dem der Wald steht, ist als Gewerbegebiet ausgewiesen. Der Wald besteht zum Grossteil aus Kiefern. Tesla hat angekündigt, freiwillig mehr als die gefällte Waldfläche neu zu pflanzen.