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Migros will sich von Tochterunternehmen trennen
Aus Tagesschau vom 02.02.2024.
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Fokus aufs Kerngeschäft Diese Unternehmen stellt die Migros ins Schaufenster

Die Migros will sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Denn während der Umsatz der Migros-Gruppe vergangenes Jahr zulegte, schwächelten etwa die Fachmärkte zum zweiten Mal in Folge stark. Eine Übersicht über die Bereiche, die die Migros loswerden will.

Hotelplan

Das Unternehmen: Die Hotelplan-Group beschäftigt 2485 Mitarbeitende weltweit. Die Reiseanbieterin ist an 229 Standorten in 20 Ländern mit Büroräumlichkeiten, Filialen, lokalen Servicebüros und Business Travel Centers vertreten. Zu den Geschäftsbereichen gehören «Hotelplan Suisse», «Volume Tour Operating», «Hotelplan UK», «Interhome Group» sowie «Business Travel». 2023 verbuchte die Gruppe einen Umsatz von 1.7 Milliarden Franken, was einem Anstieg von knapp 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit hatte sie auch das Vor-Corona-Niveau übertroffen (2018/19: Umsatz 1.4 Milliarden Franken).

Begründung für den Verkauf: Für das Reisegeschäft sei die Grösse ausschlaggebend – und Hotelplan sei global gesehen klein, auch wenn es der grösste Reiseanbieter der Schweiz sei, schrieb die Migros zur Begründung für den geplanten Verkauf. Obwohl das Unternehmen 2022 und 2023 Rekordresultate erzielt habe, habe es bei einem neuen Eigentümer «noch grössere Entwicklungschancen», so die Migros.

Verschiedene Logos an einer Aussenfassade eines Gebäudes, darunter Migros, Hotelplan, Migros Klubschule und Denner.
Legende: Hotelplan hat Standorte in 20 verschiedenen Ländern. Keystone/Alessandro della Valle

Melectronics

Das Unternehmen: Aktuell hat Melectronics knapp 100 Filialen in der Schweiz. Hier können Kunden on- und offline alles rund um das Thema Heimelektronik beziehen. Dazu gehört etwa auch die Migros-Eigenmarke «Mio Star». Der Fachmarkt wurde von der Migros im Jahr 1969 ins Leben gerufen und aktuell sind dort mehr als 800 Personen beschäftigt.

Begründung für den Verkauf: Melectronics gehört zu den zuletzt schlecht performenden Fachmärkten. Mit dem wachsenden Onlinehandel seien deren Umsätze zunehmend unter Druck, schreibt die Migros. Der Verkaufsentscheid hat also vorwiegend wirtschaftliche Gründe.

Das Logo von Melectronics. Darunter ein Schild mit der Aufschrift «Sale».
Legende: Der Fachmarkt Melectronics hat knapp 100 Filialen in der Schweiz. Keystone/GEORGIOS KEFALAS

SportX

Das Unternehmen: Die Sportabteilung SportX (vormals SportXX) hat in der Schweiz 54 Filialen. Hier verkauft Migros Sportartikel und -kleidung für die verschiedensten Sportarten. Auch Sportausrüstung kann hier gemietet werden. Zudem finden sich hier auch Werkstätten für Ski, Snowboards, Fahrräder oder Inline-Skates. SportX eröffnete die erste Filiale 1999 in Buchs im Kanton St. Gallen.

Begründung für den Verkauf: Auch der Fachmarkt SportX leidet wie die anderen Fachformate unter schrumpfenden Umsätzen und der zunehmenden Onlinekonkurrenz. Die Migros will das Geschäft aus ökonomischen Überlegungen abstossen.

Eine Filiale von SportX mit Sportartikel im Schaufenster.
Legende: 1999 eröffnete SportX die erste Filiale im Kanton St. Gallen. Keystone/GEORGIOS KEFALAS

Mibelle-Gruppe

Das Unternehmen: Die Mibelle-Gruppe wurde 1933 gegründet. 1951 übernahm der Migros-Genossenschafts-Bund den Hersteller, der seither vor allem Eigenmarken für die Migros-Supermärkte produzierte. Laut der Migros gehen inzwischen 70 Prozent der Produktion in den Export. Die Firma Mibelle, die unter anderem das Spülmittel «Handy» oder die «I am»-Pflegeprodukte herstellt, verfügt über 9 Standorte weltweit, 2 davon in der Schweiz. Aktuell beschäftigt Mibelle laut der Firmenwebsite 1612 Mitarbeitende. 2022 erzielte sie einen Umsatz von 663 Millionen Franken – rund 70 Prozent davon im Ausland.

Begründung für den Verkauf: Die Migros begründet den Verkaufsentscheid bei Mibelle damit, dass die Firma immer mehr auch für den Export produziert. Mibelle sei «aus der Migros und über sie hinausgewachsen» und deshalb gebe es heute weniger Synergien. Die Entwicklungschancen seien bei einer neuen Eigentümerschaft grösser, so die Migros.

Ein Bild vom Logo der Mibelle-Gruppe.
Legende: 1951 übernahm der Migros-Genossenschafts-Bund die Mibelle-Gruppe. Keystone/GEORGIOS KEFALAS

Was bleibt

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Legende: Die Migros vereinte bisher 66 Teilbereiche. Keystone/MICHAEL BUHOLZER

Was mit den anderen Fachmärkten Bike World, Do it + Garden, Micasa und Obi passiert und ob auch sie verkauft werden, ist derzeit noch nicht klar. Sicher ist: Auch bei ihnen läuft es schlecht. Doch die Migros überprüft laut Mitteilung noch, wie es mit ihnen weitergeht.

Bisher vereinte die Migros-Gruppe 66 Teilbereiche. Darunter auch der Onlinehändler Digitec Galaxus, Sport- und Gesundheitsangebote wie etwa die Fitnessketten Activ Fitness und Fitnesspark, die Apotheke Zur Rose, das Tanzwerk 101, die Alnatura-Märkte, Aproz Mineralwasser oder Gastro-Angebote wie Kaimug, die Pizzeria Molino oder Hitzberger. Mit der angekündigten Restrukturierung sollen auch Stellen in den nicht zum Verkauf stehenden Tochtergesellschaften wegfallen. Bei der Dentaltochter Bestsmile etwa sollen beispielsweise 9 der 36 Standorte geschlossen werden, was einen Abbau von 40 Stellen zur Folge habe.

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SRF 4 News, 02.02.2024, 07:30 Uhr ; 

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