Weil der Ausbau der Energieproduktion nicht so schnell voran kommt, um den Ausfall von Öl und Gas aus Russland zu kompensieren, gehen viele Länder effizienter mit der zur Verfügung stehenden Energie um. Das stellt die Internationale Energieagentur IEA in einer Studie fest.
Auch in der Schweiz gehen Expertinnen und Experten seit Jahren davon aus, dass man den Stromverbrauch um rund ein Drittel reduzieren könnte – ohne spürbare Folgen. Es würde reichen, nicht benützte Geräte abzuschalten oder sparsamere Geräte zu verwenden.
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Auch beim Verbrauch der fossilen Energieträger Öl und Gas ist das Sparpotential beträchtlich. Weil Energie und insbesondere Strom bis vor kurzem äusserst günstig zu haben waren, wurde das Sparpotenzial in den letzten Jahren aber kaum genutzt. Nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit nicht.
Es wird mehr in Effizienz investiert
Laut der IEA scheint sich das jetzt zu ändern. Einerseits haben Regierungen im laufenden Jahr weltweit mit 560 Milliarden Dollar 16 Prozent mehr investiert: in energetische Renovationen von Gebäuden, in den öffentlichen Verkehr, in die Ladeinfrastruktur für Elektroautos oder Ähnliches.
Andererseits ist Energie nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine markant teurer geworden. Beides zusammen führt dazu, dass die Welt im laufenden Jahr voraussichtlich Energie rund zwei Prozent effizienter genutzt hat. Das tönt nach einem kleinen Schritt, ist aber viermal so viel wie noch im Jahr 2021.
Es bräuchte doppelt so viel
So erfreulich die aktuelle Entwicklung ist, nötig wäre doppelt so viel: Damit der Energiesektor bis 2050 das Klimaziel Netto-Null-Emissionen erreichen kann, wäre ein jährlicher Effizienzgewinn von rund vier Prozent nötig.
Entscheidend wird wohl sein, wie lange der Druck der hohen Energiepreise bestehen bleibt und wie viel sparsame Infrastruktur, zum Beispiel Wärmepumpen, in dieser Zeit installiert wird. Diese Technologie wird langfristig effizient mit Energie umgehen.
Die Motivation aber, Geräte abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden, wird wohl wieder abnehmen, sobald Energie wieder günstiger wird.