Zum Inhalt springen

Fünf Jahre nach Corona Der Flughafen Zürich findet zur Normalität zurück – und glänzt

  • Der Flughafen Zürich im Höhenflug: Er erzielt im 2024 den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte.
  • Der Umsatz stieg um 7.3 Prozent. Das sind fast zehn Prozent mehr als im Vorpandemiejahr 2019.
  • Die steigenden Ausgaben belasten jedoch den Gewinn im laufenden Jahr.

Die Erträge aus dem Fluggeschäft erhöhten sich um zehn Prozent auf 673 Millionen. Aber auch die restlichen Erträge legten um vier Prozent auf 653 Millionen zu und trugen damit fast die Hälft zum Gruppenumsatz bei.

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie ist wieder Normalität eingekehrt.
Autor: Lukas Brosi CEO Flughafen Zürich

Nach den Schwierigkeiten wegen des Coronavirus sei der Betrieb 2024 wieder ohne grössere Zwischenfälle gelaufen. «Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie ist wieder Normalität eingekehrt», sagt CEO Lukas Brosi.

Mehr Umsatz durch Auslandsgeschäft und Immobilien

Der Umsatz stieg nicht zuletzt auch dank der höheren Erträge aus dem internationalen Geschäft. Dieses habe mit der Übernahme des Flughafens Natal in Brasilien weiter an Bedeutung gewonnen, heisst es. Aber auch das Immobiliengeschäft blieb eine stabile und wichtige Ertragssäule und erreichte dank höherer Mieten einen Rekordertrag.

Menschen vor Sicherheitskontrolle am Flughafen mit Abfluganzeigetafeln.
Legende: Es herrscht wieder Normalität: Trotz mehr Passagieren machte der Flughafen Zürich Fortschritte bei der Pünktlichkeit. SRF / Rafael Wiedenmeier

Der Betriebsaufwand stieg leicht unterproportional zum Umsatz um rund sechs Prozent auf 673 Millionen Franken. So lag das Betriebsergebnis (EBITDA) um 8.3 Prozent höher bei 733 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg um 7.6 Prozent auf rekordhohe 327 Millionen.

Die Aktionärinnen und Aktionäre erwartet eine um 40 Rappen oder 7.5 Prozent höhere Dividende von 5.70 Franken je Aktie. Sie setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 4.30 Franken und einer Zusatzdividende von 1.40 Franken zusammen.

Verhaltener Ausblick trotz Passagierrekord

Für das laufende Jahr 2025 ist der Flughafenbetreiber allerdings nur verhalten optimistisch. Es wird vor allem ein erhöhter Personalaufwand erwartet. Dazu kommen die Kosten wegen der Flughafeneinweihung im indischen Noida. Dieser wird voraussichtlich Ende des zweiten Quartals eingeweiht.

Das Management rechnet zwar damit, dass 2025 mit rund 32 Millionen Passagieren erstmals der Passagierrekord von 31.5 Millionen aus dem Jahr 2019 übertroffen wird. Im vergangenen Jahr waren es 31.2 Millionen. Der Reingewinn wird damit etwas unter Vorjahr erwartet.

Flughafen Zürich spricht sich gegen Nachtruhe-Initiative aus

Box aufklappen Box zuklappen

Der CEO von Flughafen Zürich, Lukas Brosi nennt die Initiative an der Medienkonferenz einen «Frontalangriff» auf eine der wichtigsten Infrastrukturen des Landes.

Die «Flughafen-Nachtruhe-Initiative» verlangt, dass eine strikte siebenstündige Nachtruhe am Flughafen Zürich zwischen 23 und 6 Uhr (aktuell bis 23.30 Uhr) vorgeschrieben und vom Kanton durchgesetzt wird. Hierfür soll das kantonale Flughafengesetz angepasst werden. Der Regierungsrat lehnte die Initiative ab. Als nächstes wird der Kantonsrat befinden. Ein Datum für die Abstimmung steht noch nicht fest.

Neue Dividendenpolitik und neues Verwaltungsratsmitglied

Gleichzeitig ändert der Flughafen seine Dividendenpolitik: Neu sollen 50 Prozent des bereinigten Gewinns ausgeschüttet werden (bisher 40 Prozent).

Zudem gibt der Flughafenbetreiber einen Wechsel im Verwaltungsrat bekannt. Als Vertreter des Kantons Zürich soll Beat Schwab per 1. Mai 2025 Mitglied des Verwaltungsrats werden. Er ersetzt Vincent Albers, der nach zehn Jahren aus dem Gremium ausscheidet.

SRF 4 News, 07.03.2025, 08:30 ; 

Meistgelesene Artikel