- Der Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt bei 0,0 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er bereits seit März 2016.
- Auch die Strafzinsen für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, wurden nicht angetastet: Dieser Einlagensatz bleibt bei minus 0,4 Prozent.
- Die Anleihenkäufe setzt die Zentralbank bis Ende Jahr fort, ab April mit monatlich 60 Milliarden Euro (bis dann 80 Milliarden).
Die Inflationsdynamik stellt sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nach wie vor schwach dar. Der Preisdruck sei weiterhin verhalten, sagte EZB-Präsident Mario Draghi nach der Zinssitzung der Notenbank. Es gebe keine Anzeichen, dass sich die Dynamik verstärke. Es sei noch immer ein «sehr wesentlicher» geldpolitischer Impuls der Notenbank nötig, sagte Draghi.
Weiterhin Risiken vorhanden
Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung gibt sich die Notenbank jedoch etwas zuversichtlicher. Jüngste Stimmungs-Indikatoren zeigten ein etwas höheres Wachstumstempo an, sagte der EZB-Chef. Die wirtschaftlichen Risiken seien weniger stark ausgeprägt, so Draghi. Sie deuteten aber nach wie vor nach unten.
Inflation zieht an
Im Februar waren die Preise im Euro-Raum mit 2 Prozent allerdings stärker gestiegen, als es der EZB lieb ist. Sie peilt nur knapp zwei Prozent an. Dieser Wert gilt als optimal für die Wirtschaftsentwicklung. Werden die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeklammert, zog die Inflation aber nur um 0,9 Prozent an. Schon seit Monaten verharrt diese Kerninflation bei Werten unter einem Prozent.
Experten wollen Geldschleusen schliessen
Laut Draghi wird die Gesamtteuerung auch in den nächsten Monaten in der Nähe von zwei Prozent liegen. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank mit einer Teuerungsrat von 1,7 Prozen (bisher 1,3 Prozent).
Politiker und Ökonomen in Deutschland forderten nach dem jüngsten Anstieg der Teuerung, die EZB müsse jetzt das Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik einläuten.