- Die Finanzmarktaufsicht Finma hat den ehemaligen Julius-Bär-CEO Boris Collardi gerügt.
- Dies teilte sein heutiger Arbeitgeber, die Privatbank Pictet, mit.
Die Rüge steht im Zusammenhang mit der Finma-Untersuchung zu mutmasslichen Korruptionsfällen rund um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA. Collardi gibt sich in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AWP zufrieden damit, dass die Finma das Verfahren gegen ihn nun abgeschlossen habe. «Ich akzeptiere die auf dieser Grundlage ausgesprochene Rüge. Diese Entscheidung – und das ist das wesentliche – stellt einen Schlusspunkt in dieser Angelegenheit für mich dar», so die schriftliche Stellungnahme.
Die Bank Pictet hat derweil die Finma-Entscheidung «zur Kenntnis genommen». Das Finanzinstitut unterstütze Boris Collardi, der «das ganze Vertrauen der Bank geniesse», teilte Pictet mit.
Verfahren gegen weiteren Manager
Neben der Rüge an die Adresse des Ex-Chefs der Bank Julius Bär hat die Finma wegen der Geldwäschereifälle im Kontext mit mutmasslichen Korruptionfällen in Venezuela auch ein Verfahren gegen einen anderen Manager der Privatbank Julius Bär eröffnet. In einem weiteren Fall sieht sie nach einer Verzichtserklärung von einer Verfahrenseröffnung ab.
Die Finma hatte im Februar 2020 die Bank Bär wegen schweren Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung im Kontext mit Korruption rund um den venezolanischen Ölkonzern Petróleos de Venezuela PDVSA und den Fussballverband Fifa gerügt. Die Abklärungen hätten insbesondere vier hochrangige Manager betroffen, teilte die Finma mit.