- In der Logistikbranche kommt es zu einer Grossfusion.
- Der dänische Logistiker DSV übernimmt den Schweizer Logistikkonzern Panalpina für 195.80 Franken je Aktie, wie Panalpina mitteilt.
- Damit wird Panalpina mit 4.6 Milliarden Franken bewertet.
Im Januar hatte DSV ein Übernahmeangebot für Panalpina gemacht. Damals hatte Panalpina das Angebot entschieden zurückgewiesen. Nun steht der Deal: Die drei grössten Panalpina-Aktionäre haben sich mit dem dänischen Mitbewerber geeinigt.
Die dänische DSV hatte ihr Angebot seit Januar merklich aufgebessert: Hatte der Konzern anfangs noch 166 Franken pro Panalpina-Aktie geboten, sollen es jetzt 195.80 Franken sein. Diesem Angebot konnte die Ernst-Gröhner-Stiftung – die Panalpina mit einem Aktienanteil von 46 Prozent kontrolliert – offenbar nicht widerstehen.
Unklare Folgen für Mitarbeiter
Das neue Unternehmen erhält den Namen DSV Panalpina AS. Die Ernst-Gröhner-Stiftung wird künftig noch einen Aktienanteil von elf Prozent halten. Ein Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2019 erwartet.
Nach Abschluss des Tauschangebotes würden DSV und Panalpina zu einem der weltweit grössten Logistikunternehmen mit einem kombinierten Umsatz von umgerechnet rund 18.2 Milliarden und einer kombinierten Belegschaft von rund 60'000 Mitarbeitern.
Grösse ist im hart umkämpften internationalen Logisitikmarkt ein wichtiger Faktor. So hielten viele Beobachter Panalpina mit rund 5 Milliarden Franken Umsatz pro Jahr langfristig für nicht überlebensfähig.
Beide Unternehmen gehen davon aus, dass mit der Übernahme erhebliche Synergien genutzt werden können, wie sie heute schreiben. Was das konkret für die Mitarbeiter heisst, ist offen.
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Bild 1 von 6. Syngenta, 2017. Der staatliche Mischkonzern Chem China aus China zahlte gut 43 Mrd. Franken für den Basler Chemiekonzern. Bildquelle: Keystone/ Maxime Schmid.
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Bild 2 von 6. Actelion, 2017. Lange verhandelte der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson mit dem Baselbieter Biotechunternehmen. Das endgültige Angebot lautete gut 30 Mrd. Franken. Der Forschungs- und Entwicklungsbereich von Actelion wurde mit der Übernahme abgespalten und heisst nun Idorsia. Bildquelle: Keystone/ Georgios Kefalas.
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Bild 3 von 6. Charles Vögele, 2016. Für 56 Mio. Franken kaufte der italienische Kleiderhändler OVS die insolvente Charles Vögele Gruppe. Daraufhin baute OVS alle 163 Filialen der Schweizer Modekette in eigene Läden um. Diese blieben aber nicht lange. Im Juli 2018 schloss die letzte OVS Filiale in der Schweiz. Bildquelle: Keystone/ Gaetan Bally.
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Bild 4 von 6. Gategroup, 2016. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft HNA kaufte für 1,4 Mrd. Franken schrittweise die Aktien des Catering-Unternehmens Gategroup auf, zu der Gategourmet gehört. Mit ihrer offensiven Übernahmestrategie hat sich HNA aber übernommen. Kürzlich wurde bekannt, dass sie die Gategroup wieder abstossen will. Bildquelle: Keystone/ Walter Bieri.
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Bild 5 von 6. Kuoni Reisen, 2015. Die Reisesparte der deutschen REWE Gruppe, DER Touristik, übernahm 2015 das Reisebürogeschäft von Kuoni. Den Preis haben die Unternehmen in Stillschweigen vereinbart. Mit der Übernahme wurde DER Touristik Marktführerin in Europa. Bildquelle: Keystone/ Ennio Leanza.
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Bild 6 von 6. Nobel Biocare, 2014. Für den Zahnimplantatehersteller Nobel Biocare machte der US-Konzern Danaher 2014 ein Angebot von 2 Mrd. Franken. Manche Experten schätzten den Preis als zu tief ein, doch der Verwaltungsrat von Nobel Biocare hiess das Angebot gut. Bildquelle: Keystone/ Gaetan Bally.