- «Extreme Umweltverhältnisse» wie Dürren, Brände und andere klimabezogene Probleme sind laut der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) hauptsächlich für den grössten Rückgang der letzten sechs Jahrzehnte verantwortlich.
- In der Schweiz wurde 2023 mit einem Gesamtvolumen von 101 Millionen Liter leicht mehr Wein produziert als im Vorjahr mit 99 Millionen Liter.
- Italien und Australien verzeichnen den grössten Rückgang bei der Weinproduktion.
John Barker, Generaldirektor der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), verwies an einer Medienkonferenz in Dijon (F) auf Dürre, extreme Hitze und Brände sowie starke Regenfälle im vergangenen Jahr. Diese hätten Überschwemmungen und auch Pilzkrankheiten in den wichtigsten Weinbaugebieten der nördlichen und südlichen Hemisphäre verursacht.
internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV)
Zwar seien Klimaprobleme nicht allein verantwortlich für den drastischen Rückgang der Weinproduktion. Der Klimawandel sei aber «die wichtigste Herausforderung» für die Branche, erklärte Barker. Die Weinrebe sei «stark vom Klimawandel betroffen».
Frankreich an der Spitze
Am schlimmsten waren demnach Italien und Australien betroffen, wo die Produktion um 23 Prozent beziehungsweise 26 Prozent zurückging. Spanien verlor mehr als 5 Prozent seiner Produktion, Chile und Südafrika mehr als 10 Prozent.
In Frankreich entwickelte sich die Weinproduktion entgegen dem Trend positiv und wuchs um 4 Prozent. Aufgrund des grossen Produktionsrückgangs in Italien war Frankreich im letzten Jahr mit Abstand der weltweit grösste Weinproduzent.
In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 101 Millionen Liter Wein produziert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme von rund 2 Millionen Litern (+2 Prozent). Aufgrund der hohen Temperaturen und einem geringen Niederschlag während der Reifung war der Zuckergehalt höher als üblich.
Weltweit wurden insgesamt laut OIV weltweit 237.3 Millionen Hektoliter Wein produziert. 2022 waren es noch 262.6 Millionen Hektoliter gewesen.
Die in Dijon, Frankreich, ansässige Organisation für Rebe und Wein (OIV) teilte zudem mit, dass drei Prozent weniger Wein als im Vorjahr getrunken wurden. Das liegt zum einen an der Inflation und zum anderen an einem abnehmenden Konsum in China. Am meisten Wein pro Kopf wird nach wie vor in Portugal, Frankreich und Italien getrunken.