Das Geschäftsjahr 2016/17: Sonova hat im Geschäftsjahr 2016/17 den Umsatz um 15,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken gesteigert. Der Reingewinn stieg um drei Prozent auf 356,2 Millionen Franken. Bei einem Gewinn von 5,35 Franken pro Aktie schüttet Sonova eine Dividende von 2,30 Franken je Anteil aus. Der Gewinn vermochte damit nicht ganz Schritt halten. Sonova begründet dies mit dem stärkeren Wachstum des Retailgeschäfts, das zwar eine höhere Bruttomarge ausweise. Allerdings habe die zugekaufte Audionova auch zu einem deutlichen Anstieg bei den Vertriebs- und Marketingkosten sowie bei den Administrationskosten geführt.
Warten auf Innovation: Der Milliardenkonzern in Stäfa am Zürichsee ist die grösste Hörgeräte-Produzentin der Welt. Lange Zeit war sie auch technologisch die Nummer eins. Doch unterdessen sind Konkurrenten aus Nordeuropa und den USA vorbeigezogen. Sonova-Chef Lukas Braunschweiler verspricht sich jedoch viel von neuen Produkten. Im August werde das Unternehmen die nächste Generation der 2,4 GHz-Wireless-Technologie präsentieren, die unter anderem eine Direktanbindung an Mobiltelefone und Smartphones unterstützen werde. «Vor diesem Chip, der herauskommen wird, wird sich auch Apple verbeugen», gibt sich der Firmenchef überzeugt.
Das Hauptproblem: Mit der neuen Technologie könnte der Konzern aus Stäfa eines seiner bis dato grössten Probleme lösen. Die Konkurrenz hat bereits handy-gesteuerte Hörgeräte auf dem Markt. Analysten schätzen den technologischen Rückstand von Sonova auf anderthalb Jahre, was für einen Weltmarktführer recht viel ist. Dass Sonova die Entwicklung bis anhin verpasst hat, liegt wohl auch am durchschnittlichen Alter der Hörgerätenutzer von 75 Jahren, die noch wenig Übung mit dem Handy haben.
Das «Wasserproblem»: Hörgeräte kommunizieren heute von Ohr zu Ohr. Da der Kopf zu 90 Prozent aus Wasser besteht, ist dies je nach Frequenz störungsanfällig. Analysten und Anleger hoffen, dass die neuen Sonova-Geräte sowohl die Ohr-zu-Ohr-Kommunikation als auch jene mit dem Handy über die gleiche Frequenz sicher stellen können.
Billigprodukte als Konkurrenz: Vor allem in den USA wird geprüft, Hörgeräte auch in Apotheken und Drogerien zu verkaufen. Sonova-Chef Braunschweiler sieht darin aber kein Problem. Nach seiner Ansicht senkt es nämlich die Hemmschwelle, sich ein Hörgerät zuzulegen. Er geht davon aus, dass die Kundschaft bei steigenden Ansprüchen zu den teureren Geräten von Sonova greifen wird.