- Die Zeit der Flugtickets für zehn Euro oder weniger sei vorbei, sagt der Chef der irischen Billig-Airline, Michael O'Leary.
- Gründe dafür sind die gestiegenen Ölpreise und der Krieg in der Ukraine.
- Die durchschnittlichen Ticketpreise bei Ryanair würden von 40 Euro im vergangenen Jahr auf 50 Euro im Laufe der kommenden fünf Jahre steigen, so O'Leary.
Der Anstieg der Treibstoffkosten bedeute für die Menschen steigende Energiekosten. Diese wiederum würden das verfügbare Einkommen schmälern, sagte O'Leary dem britischen Radiosender BBC 4. Trotzdem würden die Menschen nicht aufs Fliegen verzicht, glaubt er.
Er setze darauf, dass noch mehr Kunden als bisher nach Billigflügen Ausschau halten werden. «Ich denke, die Leute werden noch viel empfindlicher für Preise werden und daher ist es meine Sicht, dass viele Millionen nach günstigeren Tarifen Ausschau halten werden», so der Ryanair-Chef.
Hinsichtlich der jüngsten Schwierigkeiten an britischen Flughäfen, mit den Passagierzahlen zurechtzukommen, erhob O'Leary Vorwürfe gegen deren Management. Die Airports hätten Monate lang Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Es sei die Verantwortung der Flughäfen, für ausreichend Sicherheitspersonal zu sorgen. Dass Ryanair zuletzt verhältnismässig wenige Flüge streichen musste, führt er auf die Entscheidung zurück, bereits im Herbst trotz der Omikron-Welle in der Corona-Pandemie neues Kabinenpersonal und Piloten einzustellen und auszubilden.
Brexit ist eine «Dummheit»
Ein grosses Problem in Grossbritannien sei auch weiterhin der Brexit, sagte O'Leary. Der Austritt aus der EU habe sich als «Desaster» für die Arbeitnehmerfreizügigkeit herausgestellt. Es sei Zeit, darüber nachzudenken, die «Dummheit des Brexits» teilweise rückgängig zu machen und Grossbritannien durch ein neues Freihandelsabkommen wieder näher an die EU zu führen, so der Ryanair-Boss.