Vieles ist im neuen Jahr wieder teurer geworden: Strom, Mehrwertsteuer, der ÖV, und auch die Mietzinsen steigen. Die Inflation stieg schon im Dezember auf 1.7 Prozent, im Vergleich zum Vormonat.
Wie geht es weiter? Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sagt im «ECO Talk»: «Wir haben die Zahlen für Januar noch nicht, doch unsere Erwartung ist, dass die Inflation nochmals etwas ansteigt».
Die Teuerung sollte aber nicht über zwei Prozent ansteigen, so das Basisszenario – also die Inflationsprognose der SNB.
Ist der Kampf gegen die Inflation gewonnen?
Die Inflation ist zwar leicht gestiegen, sie liegt in der Schweiz aber deutlich tiefer als im Euroraum. Kündigt die SNB bald weitere Zinssenkungen an? Jordan sagt dazu: «Die Inflationsprognose hat sich verbessert, und jetzt sieht es eigentlich relativ gut aus.»
Die Nationalbank beurteile die Lage im März erneut. Mehr lässt er sich dazu nicht entlocken, auch nicht, ob der Kampf gegen die Inflation schon gewonnen sei. «Es kann immer wieder Überraschungen geben», wegen Zweitrundeneffekten, die Energie könne wieder teurer werden.
Für das gesamte 2024 rechnet Jordan mit einer Inflation von knapp unter zwei Prozent – und damit innerhalb der Preisstabilität, welche die SNB definiert.
Stirbt Bargeld bald aus?
Ein anderes Thema, das die Nationalbank beschäftigt, ist das Bargeld. Noch immer wollen dies zwar 95 Prozent der Bevölkerung nutzen, gemäss der aktuellen Zahlungsmittel-Umfrage der SNB. Dies, auch wenn Kreditkarten und das Handy für Zahlungen immer beliebter werden.
Doch eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen zeigt, dass Bargeld deutlich höhere Kosten für Handel, Finanzsektor und Konsumentinnen und Konsumenten verursacht als die übrigen Zahlungsmittel.
Bargeld werde im Jahr 2043 nicht mehr als Zahlungsmittel verwendet – rein rechnerisch. Das sagt Tobias Trütsch, Forscher an der Universität St. Gallen, angesichts des Trends des Bargeldrückgangs.
Die SNB wolle auch in Zukunft Bargeld zur Verfügung stellen, so Thomas Jordan, es sei aber vor allem wichtig, dass dieses auch genutzt werde und dass Firmen Bargeld akzeptierten und zur Verfügung stellten. Die Herausforderung: «Wie können wir sicherstellen, dass die Bargeldversorgung und -akzeptanz, aber auch die Verwendung von Bargeld auf einem guten Niveau bleibt?»
Jordan persönlich gesteht ein, dass er seine Einkäufe meistens per Karte oder Twint begleiche, «manchmal aber auch mit Bargeld.»