- Sam Bankman-Fried wird von den Bahamas an die USA ausgeliefert.
- Der FTX-Gründer verzichtete auf das Recht, die Entscheidung anzufechten.
- Es droht ihm eine lange Haftstrafe in den USA.
Sam Bankman-Fried wird von den Bahamas in die USA gebracht, dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag Ortszeit mit. Derzeit befindet sich Bankman-Fried bereits auf dem Weg in die USA und ist in FBI-Gewahrsam. Am 12. Dezember wurde der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX auf den Bahamas auf Bitten der US-Behörden festgenommen.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Finanzmanager wegen Betrugs angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt zu haben. Die Schadenssumme soll mehr als 1.8 Milliarden US-Dollar, umgerechnet knapp 1.7 Milliarden Franken, betragen.
Die Kryptobörse FTX ist unter anderem aufgrund enormer Geldabzüge, die durch Liquiditätssorgen ausgelöst wurden, kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten daraufhin nicht ausgezahlt werden.
Schuldbekenntnisse hochrangiger Mitarbeiter
Carolyn Ellison, die frühere CEO von Alameda Research, eine von Bankman-Fried gegründete Handelsfirma, bekannte sich schuldig im Zusammenhang des Betrugs, der FTX zum Zusammenbruch geführt hatte. Auch von FTX-Mitbegründer Gary Wang gibt es gemäss US-Anwalt Damian Williams mittlerweile ein Schuldeingeständnis.
Der schnelle Fall
Die Kryptobörse FTX legte einen schnellen Aufstieg hin. In nicht einmal drei Jahren erreichte das Unternehmen eine Bewertung von 32 Milliarden Dollar und verwahrte Gelder in Milliardenwerten im Auftrag der Kunden. Sam Bankman-Fried selbst galt in der Branche als Wunderkind und noch vor Monaten zierte der 30-Jährige Titelseiten von US-Wirtschaftsmagazinen wie «Fortune». Nach dem Kollaps der Kryptobörse war der Fall von Bankman-Fried mindestens so schnell wie sein Aufstieg zuvor. Bei einer Verurteilung könnte Bankman-Fried bis zu seinem Lebensende im Gefängnis sitzen.