Signal
Signal wurde vom IT-Sicherheitsspezialisten Moxie Marlinspike entwickelt und gegründet. Auf dem von ihm mitentwickelten Protokoll basiert die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die auch von vielen anderen Messengerdiensten genutzt wird. Signal legt grossen Wert auf Datenschutz und wird gemäss eigenen Angaben einzig durch Stipendien und Spenden finanziert.
Verschlüsselung: Ende-zu Ende
Nutzer: unbekannt (mehr als zehn Millionen Downloads in Google Play)
Kosten: gratis
Firma und Sitz: Open Whisper Systems, Signal Foundation, USA
Open Source: Ja
Kontaktdaten und Metadaten: speichert nur wenige Metadaten
Registrierung: Telefonnummer notwendig
Kritik: Auch bei Signal braucht es eine Telefonnummer, um sich registrieren zu können, was von Nutzern, die grossen Wert auf Datenschutz legen, kritisiert wird.
Threema
Threema ist ein Schweizer Messaging-Dienst. Datenschutz – und möglichst Daten zu vermeiden – geniesst oberste Priorität. Im Unterschied zu den meisten anderen Diensten muss bei Threema etwa bei der Registrierung keine Telefonnummer oder andere persönlichen Daten angegeben werden. Gruppennachrichten werden an jeden Teilnehmer einzeln versandt, damit der Server die Gruppe nicht kennt. Und Kontakte werden zum fakultativen Abgleich anonymisiert an den Server übermittelt. Zudem werden regelmässig Sicherheitsaudits Dritter durchgeführt und veröffentlicht, so lassen sich die Angaben des Unternehmens überprüfen. Weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die Nutzer zahlen für die App einmalig eine kleine Gebühr
Verschlüsselung: Ende-zu Ende
Nutzer: 8 Millionen (Januar 2021)
Kosten: 3 Franken
Firma: Threema GmbH, Schweiz
Open Source: Ja
Kontaktdaten und Metadaten: speichert nicht, wer mit wem kommuniziert
Registrierung: ohne Angabe von Telefonnummer und persönlichen Daten möglich
Kritik: Lange wurde kritisiert, dass der Quelltext des Dienstes nicht veröffentlicht wurde und sich damit die Angaben zur Datenhandhabung nicht überprüfen liessen. Seit Dezember 2020 ist der Code aber nun Open Source und für alle einsehbar.
Telegram
Die Messenger-App Telegram wurde 2013 von den russischen Brüdern Nikolai und Pavel Durov entwickelt. Zuvor hatten sie bereits die russische Social-Media-Plattform VK gegründet. Im Unterschied zu WhatsApp ist der Dienst cloudbasiert, damit kann er ohne Weiteres von verschiedenen Geräten und ohne Mobiltelefon genutzt werden, die Daten sind aber deshalb nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Ausnahme sind sogenannte «secret» Chats, die dann aber auch nur von einem Gerät gesehen werden können.
Verschlüsselung: Client-to-Server, Ende-zu Ende in «secret» Chats
Nutzer: 500 Millionen
Kosten: gratis
Firma und Sitz: Telegram Messenger LLP, USA/UK
Open Source: ja
Kontaktdaten und Metadaten: werden gespeichert
Registrierung: Telefonnummer notwendig
Kritik: Kritisiert wird bei Telegram vor allem die intransparente Firmenstruktur. Die Firma sagt zwar, sie sei nicht profitorientiert, ist aber derzeit nicht wie eine Non-Profit-Organisation strukturiert. Telegram ist sowohl als britische wie auch amerikanische Firma registriert, es ist aber unklar, wo sich die Hauptbüros der Firma befinden.