- Trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz haben die grössten Banken der Welt im letzten Jahr deutlich mehr klimaschädliche Projekte finanziert als 2016.
- Ein NGO-Bericht zeigt, dass die Credit Suisse zu jenen Banken gehört, die massiv mehr Geld in Öl- und Kohleprojekte stecken.
- Es geht auch anders: Die UBS hat sich aus dem Kohlegeschäft fast ganz zurückgezogen.
Die Credit Suisse (CS) hat 2017 ihren Kunden 1,1 Milliarden Dollar mehr für fossile Projekte bereitgestellt als noch im Jahr zuvor. Das ist fast ein Drittel mehr als 2016. Das zusätzliche Geld kam fast ausschliesslich Kohleprojekten zugute. Und dabei gilt Kohle als besonders umweltschädlich.
Die CS bestätigt die Zahlen des Fossil Fuel Finance Reports, der von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen in Auftrag gegeben wurde .
Kapital für Kohleprojekte
Die Schweizer Grossbank führt den starken Anstieg auf den grösseren Kapitalbedarf von US-Kohlefirmen zurück, wie sie schriftlich festhält: «Im Jahr zuvor hatten tiefe Rohstoffpreise und Restrukturierungen sie gebremst.»
Die CS weist dabei darauf hin, dass sie seit zwei Jahren keine neuen Minen für die Gewinnung von Kohle zur Stromerzeugung finanziere.
Kein neues Geld von der UBS für Kohleprojekte
Der Fossil Fuel Finance Report zeigt auf, welche Banken weltweit welche Projekte im Bereich von Öl-, Gas- und Kohleindustrie finanzieren. Am Klimagipfel in Paris hatten Banken und Versicherungen noch beteuert, sich vermehrt von klimaschädlichen Projekten zurückzuziehen.
Viele tun dies tatsächlich – etwa die französische Banken; und auch die zweite Schweizer Grossbank, die UBS. Sie finanziert seit 2015 deutlich weniger fossile Aktivitäten. Kohleprojekte unterstützt die UBS fast überhaupt nicht mehr.
115 Milliarden Dollar für die fossile Branche
Am stärksten im fossilen Sektor engagiert sind laut dem Bericht kanadische und amerikanische Banken.
Im Jahr des Klimaabkommens von Paris – 2016 – waren die gesamten Investitionen der grössten Banken weltweit in die fossile Branche noch stark gesunken. Letztes Jahr dagegen stiegen sie wieder um elf Prozent auf insgesamt 115 Milliarden Dollar.