Da scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Wie vor fast zwanzig Jahren im Falle der Swiss, die aus der bankrotten Swissair hervorgegangen war, zeigt die Lufthansa Interesse an der vom italienischen Staat auf den Überresten der Alitalia neu gegründeten Ita Airways. Nur diesmal geht's viel schneller.
Schon wenige Monate nach dem Start von Ita könnte es zur Mehrheitsbeteiligung kommen und diesmal ist Lufthansa nicht allein. Haupttreiberin der Übernahme scheint die schweizerisch-italienische Reederei MSC. Die grösste Container-Schifffahrtsgesellschaft der Welt – mit Sitz in Genf – will damit in der Luftfracht Fuss fassen, in einem Bereich, der während der Pandemie aufgeblüht ist.
Italien ist ein hartes Pflaster
Wie die Beteiligung genau aussehen soll, ob die Lufthansa gar nur als kommerzielle Partnerin ohne finanzielle Risiken einsteigt, ist derzeit unklar. MSC, Lufthansa und Ita wollen die Bedingungen in den kommenden 90 Tagen prüfen.
Klar ist: Italien ist kein einfacher Markt – auf Kurzstrecken sind Billigflieger wie Ryanair und Wyzz gut etabliert, zudem ist das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn attraktiv. Und auf langen Strecken muss sich Ita auch als Lufthansa-Partnerin oder -Tochter mit starker Konkurrenz aus den USA und Nahost messen. Ob Lufthansa mit Ita eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreibt wie bisher mit der Swiss, bleibt also abzuwarten.