- Die Schweizerische Post hat im Jahr 2023 einen Konzerngewinn von 254 Millionen Franken erwirtschaftet.
- Im Vorjahr waren es 295 Millionen Franken gewesen.
- Das Resultat wurde stark vom Mengenrückgang bei den Briefen, Paketen und im Zahlungsverkehr beeinflusst.
Auch die Folgen der Teuerung, die gedrückte Konsumentenstimmung und der Rückgang im Kerngeschäft spielten eine Rolle, wie es am Donnerstag in Bern vor den Medien hiess. Das Betriebsergebnis (Ebit) liege mit 323 Millionen Franken um 35 Millionen Franken unter demjenigen des Vorjahres.
Der Betriebsertrag habe 7279 Millionen Franken betragen (Vorjahr: 6859 Millionen Franken). Insgesamt habe das Jahr 2023 im Bereich der Erwartungen gelegen.
Weniger Pakete und Briefe versendet
Im Bereich Logistik-Services sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 23 Millionen Franken auf 335 Millionen Franken. Trotz rückläufiger Paketmengen (gegenüber 2022 um minus 4.6 Prozent) rechne man hier langfristig mit einem Wachstum. Darum habe die Post auch 2023 neue Standorte für die Sortierung von Paketen eröffnet.
Die Briefmengen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 5.6 Prozent auf 1647 Millionen. Der stark konjunkturabhängige Werbemarkt habe sich der negativen Konsumentenstimmung nicht entziehen können. So gingen adressierten Werbesendungen um 5.3 Prozent zurück, die unadressierte Werbung um 6.4 Prozent.
18 Prozent weniger Zahlungen am Schalter
Beim Segment Postnetz kam es im Betriebsergebnis zu einem Verlust von 93 Millionen Franken – gegenüber minus 71 Millionen Franken im Jahr 2022. Vor allem im Zahlungsverkehr am Schalter habe sich 2023 ein starker Rückgang von über 18 Prozent gezeigt. Trotzdem werde die Post das Filial-Netz bis Ende des Jahres stabil halten, wie Konzernchef Roberto Cirillo sagte. Anschliessend müsse es jedoch dem sehr starken Rückgang der Schaltereinzahlungen angepasst werden.
Wir werden unser Versprechen, das Filial-Netz bis Ende des Jahres stabil zu halten, einhalten.
Bei Mobilitäts-Services (Postauto und Post Company Cars) liege das Ergebnis 2023 mit 21 Millionen Franken um 6 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr. Die gestiegenen Fahrgastzahlen bei Postauto vermochten die gleichzeitig gewachsenen Kosten beim Personal- und den Treibstoffen nicht auszugleichen. Die Nachfrage bei Postauto habe sich gesteigert und sei über dem Niveau von vor der Pandemie (plus 4.2 Prozent gegenüber 2019).
Das Betriebsergebnis des Segments Kommunikationsdienste betrug mit einem Verlust von 72 Millionen Franken gleich viel wie im Vorjahr, wie es weiter hiess. Dieses Segment befinde sich noch im Aufbau. Der Betriebsertrag stieg indes von 84 Millionen Franken im Jahr 2022 auf 157 Millionen Franken. Er konnte vorwiegend mit strategischen Zukäufen in den Bereichen E-Government, sichere Kundenkommunikation und Cybersecurity gesteigert werden, wie es hiess.
Post muss sich anpassen
Insgesamt dürften die Markt-und Geschäftsbedingungen für die Post schwieriger werden. Vor allem in einer zunehmend digitalisierten Welt. Verwaltungsratspräsident Christian Levrat betont, dass in den Bereichen Logistik und Kommunikation innovative Produkte entwickelt werden müssen.
Das Gesetz setzt uns einen klaren Rahmen.
«Gerade wenn es um das E-Voting oder das elektronische Patientendossier geht, müssen wir mit Unternehmen zusammenarbeiten, die ausserhalb des Konzerns tätig sind. Das bedingt, dass wir gewisse Akquisitionen tätigen», sagt Levrat. Doch das Gesetz würde der Post einen klaren Rahmen setzen.