In jedem dritten Schweizer Haushalt befindet sich laut V-Zug mindestens eines ihrer Haushaltsgeräte. Bekannt ist das Traditionsunternehmen etwa für seine Backöfen, Geschirrspüler oder Waschmaschinen.
Dem Schweizer Heimmarkt stark verpflichtet, will sich das Unternehmen in Zukunft als Nischenanbieterin auch stark im Ausland – und da im Hochpreissegment – positionieren.
Luxussegment als Strategie
Während man einen Backofen hierzulande ab rund 800 Schweizer Franken kaufen kann, bezahlt man für Modelle von V-Zug bis zu 4500 Franken. Somit sieht sich V-Zug als Herstellerin im hochpreisigen Segment. Von defekten Geräten werden 60 Prozent repariert. Der Reparaturservice ist damit ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells.
Wenn wir für eine Reparatur zu Kunden gehen, dann ist das Problem in 91 Prozent der Fälle beim ersten Mal gelöst.
Die Haushaltsgeräteproduzentin bezieht nun neue Showrooms an stark frequentierten Standorten und an gehobenen Adressen, wie etwa ab Mai in der Zürcher Innenstadt. Das Unternehmen befindet sich insgesamt in einem stark konkurrierenden, internationalen Markt mit Mitbewerberinnen wie der schwedischen Electrolux oder der deutschen Miele.
Neuer Stadtteil: Techcluster Zug
Swissness ist bei V-Zugs Strategie ein Hauptmerkmal. Das Unternehmen produziert fast all seine Produkte in der Schweiz und beschäftigt über 2000 Mitarbeitende. Zur Standortförderung in Zug hat das Unternehmen bislang 300 Millionen Franken investiert: Auf dem Betriebsareal im Norden der Stadt entsteht bis 2046 ein neuer Stadtteil, der das Nebeneinander von Industrie, Wohnen und Freizeit ermöglichen soll.
Asien im Visier
Das Erschliessen neuer Absatzmärkte scheint wichtig. Insbesondere der asiatische Markt mit Schwergewicht China verspricht eine zahlungskräftige und interessierte Klientel, welche V-Zug-Produkte oft als Statussymbol betrachtet.
Oliver Riemenschneider, Verwaltungsratspräsident der V-Zug, betont, welch grossen Anklang die Waschmaschine bei der asiatischen Kundschaft findet: «Unsere chinesische Verkäuferin ist fasziniert von unserer Maschine. Sie zeigt ihren Kunden, wie sie einen teuren Seidenschal in unserer Waschmaschine wäscht und dieser knitterfrei und ohne jeglichen Abrieb herauskommt.»
Umgang mit US-Zöllen
Wirft man einen Blick über den Atlantik, verunsichert die sprunghafte US-Zollpolitik. Nicht so V-Zug, denn das Amerikageschäft macht keinen grossen Anteil aus. Oliver Riemenschneider lässt sich von Trumps Zolldrohungen nicht gross beeindrucken: «Solange es nur der Stahl- oder Aluminiumanteil in einer Maschine ist, ist das vom Preis her übersichtlich.»