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Massive Mehrkosten Neue Stoosbahn kostet doppelt so viel wie ursprünglich geplant

Sie ist ein Publikumsmagnet - die neue Stoosbahn. Die Bauabrechnung zeigt aber happige Kostenüberschreitungen.

Die Betriebszahlen in den ersten acht Monaten mit der neuen Bahn dürfen sich zwar sehen lassen - aber die Baukosten für die steilste Standseilbahn der Welt wurden im Vergleich zu den ursprünglichen Berechnungen massiv überschritten. Wurde ganz am Anfang mit 40, später dann mit 52 Millionen Franken gerechnet, zeigt nun die Bauabrechnung: die neue Bahn kostet 88 Millionen Franken. Die Baukosten sind somit mehr als doppelt so hoch wie ursprünglich geplant.

Gründe für die Mehrkosten

Gründe für die massive Kostenüberschreitung gibt es viele. Die Bauzeit dauerte zwei Jahre länger als geplant - einerseits wegen den anspruchsvollen Bedingungen im Steilhang mit drei Tunnels, andererseits kam es zum Streit zwischen der Stoosbahn als Bauherrin und der Baufirma Implenia. Es ging um die Frage, wer für die Verzögerung und die zusätzlichen Kosten verantwortlich ist.

Zum anderen werden die Mehrkosten mit zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen während der Bauzeit und mit Projekterweiterungen mit Mantelnutzungen für Feuerwehreinrichtungen, Telekommunikation, Energie, Büroflächen, Skidepot und Logistik begründet.

Bund, Kanton und Gemeinden beteiligen sich an Kosten

Bund, Kanton, Bezirk und Gemeinde beteiligen sich an den Projektkosten, wie ursprünglich geplant, mit 28 Millionen Franken. Die restlichen Baukosten werden durch die Standseilbahn Schwyz-Stoos AG mittels zinsgünstigen und langfristigen Darlehen sowie aus dem Aktienkapital der Gesellschaft finanziert.

Die Standseilbahn Schwyz-Stoos erhält ausserdem, wie andere regionale Linien für den Personenverkehr, eine kostendeckende Abgeltung von Bund und Kanton.

Neue Standseilbahn ist ein Publikumsrenner

Zufrieden sind die Verantwortlichen mit den den ersten acht Monaten mit der neuen Bahn. Seit der Eröffnung haben über eine halbe Million Gäste die Fahrt mit der steilsten Standseilbahn der Welt genossen. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung der Frequenzen. Von dieser Entwicklung profitiere die ganze Tourismusregion sowie der Kanton Schwyz, heisst es in einer Mitteilung der Stoosbahnen vom Mittwoch. Denn auch die Gastronomie, die Hotellerie und das Gewerbe im Stoosgebiet hätten vom Gästezuwachs profitieren können.

Die ersten acht Betriebsmonate der neuen Stoosbahn hätten sich auch positiv auf das Betriebsergebnis ausgewirkt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Verkehrsertrag um 25 Prozent gesteigert werden. Allerdings stehen dem höhere Kosten beim Personal und beim Betriebsaufwand gegenüber, was sich in einer knappen Halbierung des Jahresgewinnes zeigt.

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