- Novartis will in der Schweiz in den nächsten drei Jahren 1400 von 11'600 Jobs streichen.
- Hierzulande verlieren damit mehr als 10 Prozent der Angestellten ihren Arbeitsplatz.
- Weltweit will Novartis 8000 seiner insgesamt 108’000 Stellen abbauen.
Novartis bestätigte auf Anfrage von AWP entsprechende Meldungen der Tamedia-Zeitungen. Betroffen sind laut den Berichten sämtliche Standorte.
Das Unternehmen hatte seine Mitarbeitenden am Dienstag erstmals im Detail über die Kündigungswelle informiert. «Bereits heute ist Novartis ein fokussiertes Arzneimittelunternehmen, doch hindert uns unsere konglomerate Struktur an der vollen Entfaltung unseres Potenzials», teilte der Pharmakonzern mit Hauptsitz in Basel seinem Personal in einer E-Mail mit, die SRF vorliegt. «Die Kosten für die Verwaltung unseres Unternehmens liegen weit über denen unserer Mitbewerber.» Dies erschwere Investitionen, heisst es weiter.
Daher wolle man eine «agilere Organisation für bessere Zusammenarbeit kreieren» und sich «noch stärker auf die Investitionen in neue Medikamente und deren Einführung konzentrieren». Dies hat laut der E-Mail von Novartis allerdings Folgen auf den Personalbestand: «Die neue Struktur wird sowohl schlanker als auch einfacher sein, und in der Konsequenz bedauerlicherweise zu einem unternehmensweiten Stellenabbau führen.»
Restrukturierung im April angekündigt
Der Konzern hatte Anfang April eine umfassende Restrukturierung angekündigt, mit der Novartis bis 2024 mindestens eine Milliarde Dollar einsparen will. Kernstück ist die Zusammenlegung der bisher getrennten Sparten «Innovative Pharmaprodukte» und «Krebsmedikamente». Zudem richtet das Unternehmen einen neuen Geschäftsbereich für Strategie und Unternehmenswachstum ein.
Wir werden sicherstellen, dass wir alle Anforderungen unserer Mitarbeitenden hinsichtlich ihrer Konsultation erfüllen.
Neben der Anpassung der betrieblichen Struktur vereinfacht Novartis auch seine globalen Funktionen im Finanz- und Personalwesen, im Rechtswesen und in der Kommunikation. Dadurch fallen Stellen im gesamten Unternehmen weg.
«Novartis kommt bei der Umsetzung dieser Veränderungen in der gesamten Organisation zügig voran und hat die Ernennung der meisten Führungsteams auf globaler Ebene bereits abgeschlossen», schreibt Satoshi Sugimoto, Sprecher des Pharmakonzerns, auf Anfrage von Radio SRF. «Wir sind uns der Auswirkungen dieser Veränderungen auf unsere Mitarbeitenden bewusst und werden sicherstellen, dass wir alle Anforderungen hinsichtlich ihrer Konsultation erfüllen, gegebenenfalls über Vertretungsgremien.»
In der Schweiz laufen bereits die Konsultationen
In der Schweiz seien die formellen Konsultationen mit der Arbeitnehmervertretung auf Nicht-Management-Ebene und die Konsultationen mit dem Management der betroffenen Bereiche bereits im Gange.
Der Sozialplan umfasse Stellenvermittlung, Unterstützung durch ein Career Center, Bestplacement und Entwicklungsaktivitäten. «Ziel dieser Massnahmen ist, die internen und externen Beschäftigungschancen der Mitarbeitenden zu verbessern», hält Sugimoto fest.