- Swisscom, Sunrise und Salt haben sich neue Mobilfunkfrequenzen für insgesamt 380 Millionen Franken ersteigert.
- Damit können sie die Einführung der zukunftsträchtigen 5G-Technologie in Angriff nehmen.
Die Gelder für die Frequenzen fliessen in die Bundeskasse, wie die Eidgenösssische Kommunikationskommission (ComCom) und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilten.
Das Bieterrennen um die Frequenzen hatte bei 220 Millionen Franken für alle Frequenzen begonnen.
Swisscom ersteigert die meisten Frequenzen
Die Swisscom bezahlt 195,6 Millionen Franken für die von ihr ergatterten Frequenzen. Sunrise wendet 89,2 Millionen Franken auf und Salt 94,5 Millionen. Auch die Dense Air hatte mitgeboten, erwarb jedoch keine Frequenzen.
Bei den begehrten Frequenzen von 700 Megahertz und 3,5 bis 3,8 Gigahertz konnte sich die Swisscom die grössten Frequenzbänder sichern: Bei 700 Megahertz erhält sie 30 Megahertz, während Salt und Sunrise 20 beziehungsweise 10 Megahertz ersteigerten.
Bei 3,5 Gigahertz ergatterte die Swisscom 120 Megahertz, Sunrise erhielt 100, Salt 80 Megahertz.
Die 700 MHz-Frequenzen sind so begehrt, weil sie eine grosse Reichweite haben. Mit relativ wenigen Antennen lässt sich eine grosse Fläche abdecken.
Die 3,5 bis 3,8 GHz-Frequenzen bieten dagegen viel höhere Geschwindigkeiten. Zudem können wesentlich mehr Handys eine Antenne gleichzeitig nutzen.
Kritik im Vorfeld
Swisscom, Sunrise und Salt können die Frequenzen nun für 15 Jahre nutzen. Im Vorfeld hatte es bereits ein Gerangel um die Frequenzverteilung gegeben. Die Telekomanbieter kritisierten die Bietbeschränkungen, welche die Comcom festgelegt hatte.
Kein Betreiber solle leer ausgehen, erklärte die Comcom bei der Vorstellung der Auktionsregeln im Sommer. Bei den 700 MHz-Frequenzen durfte ein Anbieter maximal die Hälfte ersteigern, bei den 3,5 bis 3,8 GHz-Frequenzen waren es höchstens 40 Prozent.
Debatte um Maximalgrenze
Sunrise und Salt störten sich vor allem an der zu grosszügigen Maximalgrenze von Frequenzblöcken. Die Swisscom könnte damit auch Frequenzblöcke ersteigern und diese ungenutzt lassen, nur damit sie der Konkurrenz nicht zur Verfügung stünden.
Die Bietbeschränkungen seien viel zu eng gesteckt, bemängelte hingegen die Swisscom. Die Swisscom habe zudem mit Abstand am wenigsten Frequenzen pro Kunde.
Die Swisscom-Konkurrenten hätten nach der Versteigerung mindestens die Hälfte mehr Frequenzen pro Kunde zur Verfügung als die Marktführerin.