- Fünf Personen sind in New York im Zusammenhang mit Krediten an das hochverschuldete Mosambik angeklagt worden.
- Darunter sind drei frühere Mitarbeiter der Credit Suisse und Mosambiks Ex-Finanzminister.
- Ihnen wird Korruption, Geldwäsche und Wertpapierbetrug vorgeworfen.
Gemäss der am Donnerstag vor dem Bundesgericht in Brooklyn veröffentlichten Anklage geht es um Kredite von total rund zwei Milliarden Dollar. Mit dem Geld hätten vollumfänglich Entwicklungsprojekte in dem armen Staat etwa für den Thunfischfang, die Küstenüberwachung und Werften finanziert werden sollen.
Rund 200 Millionen Dollar davon flossen demnach allerdings in persönliche Taschen und für Schmiergeldzahlungen von Beamten. Allein der frühere Finanzminister soll sieben Millionen Dollar eingestrichen haben.
Internen Kontrollen der Bank umgangen
Die drei früheren CS-Investmentbanker wurden im Zusammenhang mit der Anklage ebenfalls am Donnerstag in London festgenommen. Wie ein Sprecher der US-Staatsanwaltschaft sagte, die die Festnahme veranlasst hatte, seien alle drei gegen Kaution freigelassen worden. Die USA fordere ihre Auslieferung. Anwälte der drei Beschuldigten waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Credit Suisse teilte mit, man werde mit den Behörden weiter zusammenarbeiten. Den ehemaligen Mitarbeitern werde vorgeworfen, sich persönlich bereichert und die internen Kontrollen der Bank umgangen zu haben. Ausserdem steht die Bank in diesem Zusammenhang mit der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma in Kontakt.
Vor fünf Tagen war im selben Fall Mosambiks von 2005 bis 2015 amtierender Finanzminister Manuel Chang in Südafrika verhaftet worden. Die USA verlangen auch dessen Auslieferung. Chang wies die Vorwürfe zurück.
Anklage in den USA
Als fünfte Person in der Affäre ist ein libanesischer Geschäftsmann angeklagt, der in der Koordination der Entwicklungsprojekte beteiligt gewesen sein soll. Er wurde am Mittwoch am New Yorker John F. Kennedy Flughafen verhaftet.
Zur Anklage kam es in New York, weil die umstrittenen Zahlungen über die Vereinigten Staaten erfolgt waren und damit die dortigen Strafverfolgungsbehörden zuständig sind. Die Angeklagten hatten weder in den USA gearbeitet noch gewohnt.