- SNB-Chef Thomas Jordan tritt auf Ende September 2024 ab.
- Das teilte die Schweizerische Nationalbank am Morgen in einem Communiqué mit.
- Die SNB machte keine Angaben zu einem potenziellen Nachfolger oder einer Nachfolgerin.
«Bankrat und Direktorium bedauern den Entscheid von Thomas Jordan ausserordentlich und danken ihm herzlich für seinen langjährigen und herausragenden Einsatz im Interesse einer stabilitätsorientierten Geld- und Währungspolitik und für seine hervorragenden Dienste für die Nationalbank und das Land. Sie wünschen ihm bereits heute für den bevorstehenden neuen Lebensabschnitt alles Gute», schrieb die SNB weiter.
Der 1963 geborene Jordan erklärte: «Nach der Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen der letzten Jahre ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, von meinem Amt zurückzutreten.»
Mit ruhiger Hand durch Krisen
An einer Medienkonferenz sagte Jordan, nach 27 Jahren bei der SNB sei nun der richtige Zeitpunkt, zu gehen. Eine erfolgreiche Wiederherstellung der Preisstabilität würde seinen Rücktritt zulassen. Jordan könne sich zu seiner Nachfolge nicht äussern, sagt aber: «Die SNB ist für die Zukunft dank eines starken Teams gut gerüstet.»
In Jordans Amtszeit fielen unter anderem die Aufhebung des Mindestkurses des Frankens gegenüber dem Euro, die Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie und die Krise der Credit Suisse. Während der Pandemie versorgte die SNB die Schweizer Wirtschaft grosszügig mit Liquidität, in Absprache mit anderen Notenbanken in der Welt. Was im Boom nach der Pandemie dann allerdings zu einem Inflationsschock führte. Doch diese Inflation meistert die SNB bis jetzt erfolgreich. Kurz vor seinem Amtsende musste die SNB zusammen mit der Politik auch noch die CS retten.
Es scheint, als sei Jordan kaum eine Krise erspart geblieben. Durch diese Krisen hat er die SNB mit ruhiger Hand geführt. Dass sein Führungsstil dabei von Insidern als patriarchalisch und konservativ kritisiert wird, der wenig Widerspruch dulde, ist der Wermutstropfen in seiner Karriere. Auch nicht geschafft hat es Jordan, die Männerbastion SNB weiblicher zu machen. Im Gegensatz zu beispielsweise der Europäischen Zentralbank (EZB). Das dürfte sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin angehen müssen.