Wie viele Stellen betroffen sind, wo und in welchen Bereichen, wird die UBS in den nächsten Wochen kommunizieren.
Berichten zufolge könnten von den weltweit 120'000 Mitarbeitenden bis zu einem Drittel, also 35'000 Stellen, gestrichen werden. 10'000 davon in der Schweiz.
Angestellte warten nicht auf Kündigung
Angefangen hat der Abbau bereits in den letzten Wochen – bei der skandalgeplagten Investmentbank CS. Viele Mitarbeitende warteten nicht auf die Kündigung, wie Sergio Ermotti, Konzernchef der UBS, bereits im Juni bestätigte. «Es ist wahr, dass circa zehn Prozent der Arbeitskräfte in den letzten Monaten, auch schon vor der Übernahme, gegangen sind.»
Gerade für das Schweiz-Geschäft ist die Informationslage dünn und die Unsicherheit entsprechend gross. Das bestätigt auch der Banken-Personalvermittler Jonas Neff. Bei ihm häufen sich aktuell Anfragen von CS-Angestellten, die einen Plan B suchen. Der Arbeitsmarkt laufe zwar gut, aber nicht zwingend in der Finanzbranche. So sei das Börsenjahr 2022 sehr herausfordernd gewesen, sagt Banken-Personalvermittler Jonas Neff.
Für bestimmte Personen wird es schwieriger, im angestammten Bereich einen neuen Job zu finden.
Die Gesamtergebnisse für das letzte Jahr wären überschaubar, weshalb man jetzt zurückhaltender damit sei, Personal im grossen Stil einzustellen, so Neff weiter. «Das heisst sicherlich, dass es für bestimmte Personen mit bestimmten Skill-Sets wirklich schwieriger werden wird, unmittelbar im angestammten Bereich einen neuen Job zu finden.»
Branchenwechsel mit Hürden
Einige wenige denken auch über einen Branchenwechsel nach. Beispielsweise vom Banken- ins Versicherungswesen. Bei der Zurich Versicherung hat man bereits CS-Leute eingestellt. Allerdings: «Banker haben in der Versicherungsbranche keine gute Zukunft, weil das zwei verschiedene Industrien sind», sagt Mario Greco, Konzernchef der Zurich Versicherung.
Es gibt Bereiche wie Personalwesen oder IT, wo wir uns das genauer anschauen können.
Im Hinblick auf ihre Karrieren hätten sie etwa andere Lohnstufen oder Entwicklungspotenziale. Völlig hoffnungslos sieht Greco die Lage allerdings nicht: «Es gibt schon Bereiche, wie beispielsweise im Personalwesen oder der IT, wo wir uns das gerne genauer anschauen.»
Wie viele Mitarbeitende bis heute gegangen sind, wollte die UBS auf Anfrage nicht kommentieren. Ende August folgen die Quartalszahlen. Spätestens dann dürfte klarer sein, wie viele die Grossbank verlassen müssen.