- Die Börsen kommen nicht zur Ruhe. Auch am Tag nach dem «Schwarzen Montag», an dem der Schweizer SMI 5.55 Prozent eingebrochen war, blieb eine Erholung Wunschdenken.
- Die Anleger sind wegen der Folgen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus auf die Weltwirtschaft weiterhin verunsichert.
- Der Schweizer Leitindex SMI schloss nach gutem Start mit einem hauchdünnen Minus von 0.01 Prozent bei 9196 Punkten.
Die anfängliche Freude über geplante Konjunkturprogramme von Staaten und Notenbanken verpuffte rasch. Die drastische Beschränkung der Bewegungsfreiheit in Italien wegen der Epidemie lasse befürchten, dass auch andere Staaten hierzu gezwungen sein könnten, erklärten Experten.
Die Schweizer Börse bzw. der SMI schloss nach einem ermutigenden Start mit einem hauchdünnen Minus von 0.01 Prozent bei 9196 Punkten. Damit schlug sich der hiesige Börsenplatz aber recht gut: Der deutsche Dax büsste 1.4 Prozent und der französische CAC 40 1.5 Prozent ein.
An der Wallstreet stabilisierten sich die Aktienkurse. Der Dow Jones Industrial stieg um 4.89 Prozent auf 25'018.16 Zähler. Der breitere S&P 500 rückte um 4.94 Prozent auf 2882.23 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 ging um 5.34 Prozent auf 8372.27 Zähler nach oben.
Hoffnungsschimmer China
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump und die Regierung Japans Hilfs- und Konjunkturpakete zugunsten der Wirtschaft angekündigt. In Europa hoffen die Marktteilnehmer nun auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am Donnerstag über ihre Geldpolitik Auskunft gibt. Hoffnungsschimmer gab es aus China, von wo ermutigende Zahlen zu Neuinfektionen kamen.
Aktien, die im Zuge der Panikverkäufe stark gefallen waren, setzten am Dienstag zu einer Gegenbewegung an: So führten bei den Bluechips die Aktien der Grossbanken UBS (+2.4 %) und CS (+2.6 %) die Gewinner an. Damit machten sie aber nur einen Bruchteil der Vortageseinbussen von mehr als 10 Prozent wett.
Zu den Gewinnern zählte mit Novartis (+1.7 %) auch ein Schwergewicht, das den Gesamtmarkt nach unten auffangen konnte. Der Pharmariese profitierte davon, dass er ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt hatte.
Der Ölpreis blieb dagegen auf Erholungskurs. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich in der Spitze um gut elf Prozent auf 38.22 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem sie am Montag wegen des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland und etwa ein Viertel abgestürzt war.