- Die Migros will mit Eigenmarken und kleineren Filialen günstiger werden.
- Der Ausbau von Eigenmarken sei ein «krasser Bruch» mit der bisherigen Strategie, sagt Migros-Chef Mario Irminger im Interview mit der «Sonntagszeitung».
- Zudem kündigt Irminger im Interview an, dass es nicht zu einem weiteren grossen Stellenabbau kommen wird.
Beliebte Markenartikel seien unbestritten und würden weiterhin angeboten, weniger gefragte Markenartikel werde die Migros aus dem Sortiment nehmen. Welche, sei noch nicht geklärt. Aktuell liege der Eigenmarkenanteil bei gut 80 Prozent, sagt Konzernchef Mario Irminger.
Preislich hin zum Discounter
Für die Zukunft erwartet der Detailhändler eine tiefere Kaufkraft der Konsumentinnen und Konsumenten. Preislich wolle sich die Migros den Discountern annähern, ohne selbst zum Discounter zu werden. Eine Fusion mit Denner sei ausgeschlossen. «Denner brauchen wir, um uns gegen die beiden deutschen Discounter verteidigen zu können», sagt der Migros-Chef.
Die Läden der Zukunft würden nicht viel anders aussehen als heute. Anstelle von grossen Filialen soll es mehr kleinere Läden geben, sagt Irminger. Die grossen Wochenendeinkäufe gebe es nicht mehr. Kundinnen und Kunden würden im Durchschnitt drei- oder viermal pro Woche einkaufen.
Stellenabbau im kleineren Umfang
Die Migros befindet sich im Umbau. Anfang Februar hatte die Migros-Gruppe den Abbau von bis zu 1500 der insgesamt rund 100'000 Stellen angekündigt. «Einen so grossen Stellenabbau wird es nicht mehr geben», sagte der Firmenchef im Interview. Jedoch seien Stellenstreichungen in kleinerem Umfang möglich.
Der bereits bekannte Stellenabbau betreffe verschiedene Bereiche, sagt der Konzernchef. Mit dem Verkauf der Fachmärkte fielen auch Arbeitsplätze in Verwaltung, Logistik und IT weg. Viele feste Arbeitsstellen seien in temporäre Jobs umgewandelt und offene Stellen nicht mehr besetzt worden.
Zuletzt wurde bekannt, dass Melectronics an Mediamarkt geht und dass sich der Detailhändler von weiteren Tochtergesellschaften trennen will. Viele Mitarbeitende müssen sich eine neue Stelle suchen.