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Novartis-Abbau in der Schweiz Statt Basel heisst es künftig Kuala Lumpur oder Hyderabad

Das ist eine happige Nachricht, die die Novartis-Führung ihrer Schweizer Belegschaft verkündet hat: In der Produktion sollen unter dem Strich 1000 Stellen weggestrichen werden, im Management 700. Das Ganze gestaffelt über die nächsten 4 Jahre.

Das Eine ist die Produktion: Novartis verkauft zunehmend komplexere Medikamente. Deren Herstellung ist aufwändiger und komplizierter als die Produktion der bisherigen Kassenschlager des Konzerns. Dazu muss Novartis die Produktion umbauen, im In- und Ausland. Soweit ist das nachvollziehbar.

Hyderabad statt Basel

Erfreulich ist, dass Novartis auch einen Teil der komplexen Produktion in der Schweiz plant, etwa in Stein im Kanton Aargau. Erfreulich ist auch, dass Leute von der alten auf die neuen Technologien umgeschult werden sollen, um die Leute im Unternehmen behalten zu können. Doch es fallen mehr alte Stellen weg, als dass neue geschaffen werden.

Das Andere ist das Management: Statt Basel heisst es künftig vermehrt Hyderabad, Kuala Lumpur, Mexiko City, Prag oder Dublin. In diesen fünf Städten baut der Pharmakonzern derzeit fünf Dienstleistungszentren auf (und aus), verlagert beispielsweise IT- und Konzernaufgaben ins Ausland. Das geht zu Lasten des Novartis-Campus in Basel: 700 Stellen fallen dort in den nächsten vier Jahren weg.

Novartis-Spitze mit Rentabilität unzufrieden

Treiber hier ist nicht der Umbau der Produktepalette oder ein sich veränderndes Umfeld. Treiber hier dürfte vor allem die Unzufriedenheit der Novartis-Spitze mit der Rentabilität des Konzerns sein. Sie nennt denn auch als oberstes Ziel des ganzen Konzernumbaus die Erhöhung der «Effektivität und Effizienz».

Dieses Streben nach mehr Effizienz und nach einer höheren Rendite hat bereits 2016 begonnen: Der damalige Konzernchef Joe Jimenez erklärte, es würden ‹einzelne Stellen in Länder mit tieferen Kosten verlagert›. Diese Strategie hat in den letzten Monaten immer konkretere Formen angenommen.

Bekenntnis zum Standort Schweiz trotzdem bekräftigt

Die Schweiz ist besonders von diesem Umbau betroffen. Dennoch bemüht sich Novartis, das frühere Bekenntnis zum Standort Schweiz umgehend zu bekräftigen, trotz Stellenabbau. Im Heimmarkt Schweiz sollen weiterhin rund zehn Prozent der weltweiten Belegschaft arbeiten, obwohl der Konzern keine zwei Prozent seines Umsatzes hierzulande generiert.

Statt kräftig auszubauen, wie sich das wohl so manch ein Behördenvertreter in Basel, Stein, Schweizerhalle oder Locarno gewünscht hätte, will Novartis also den Schweizer Anteil in der Belegschaft künftig einfach halten. Wenigstens das.

Eveline Kobler

Wirtschaftsredaktorin

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Eveline Kobler ist seit 2007 bei Radio SRF tätig und leitet seit Dezember 2016 die Wirtschaftsredaktion.

(Sendebezug: SRF 4 News, 08.30 Uhr)

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