Zum Inhalt springen
Audio
Sunrise kann sich von Mutterkonzern Liberty Global abspalten
Aus SRF 4 News vom 30.10.2024. Bild: Keystone/ Christian Beutler
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 39 Sekunden.

O.K. für Börsengang Sunrise mit leicht weniger Umsatz und etwas mehr Betriebsgewinn

  • Sunrise hat im dritten Quartal leicht weniger Umsatz gemacht, aber operativ einen Hauch mehr verdient.
  • Von Juli bis September fiel der Umsatz um 1.3 Prozent auf 749.0 Millionen Franken, wie Sunrise in einem Communiqué bekannt gab.
  • Auch der Börsengang ist beschlossene Sache. Die Aktionäre des Mutterkonzerns Liberty Global haben die Abspaltung mit über 99 Prozent Zustimmung gutgeheissen.

Während das Geschäft mit Privatkunden schrumpfte, konnte der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz bei den Firmenkunden zulegen. Der Umsatz mit Privatkunden sank um 4.4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür sei der nachlassende Effekt der Preiserhöhungen beim Wechsel von UPC-Kunden auf Sunrise-Angebote. Zudem seien die Umsätze durch die Benutzung des Handys im Ausland (Roaming) zurückgegangen.

Auf der Kundenseite hat Sunrise vor allem im Mobilfunk zugelegt. Im dritten Quartal habe man per Saldo 48'000 neue Handy-Abo-Kunden gewonnen. Auch beim Internet konnte Sunrise 5000 neue Abo-Kundinnen anlocken.

Sunrise-Firmenlogo-Schild an einem Gebäude.
Legende: Während das Geschäft mit Privatkunden schrumpfte, konnte Sunrise bei den Firmenkunden zulegen. Keystone/ENNIO LEANZA

Im Geschäftskunden- und Grosshandelsbereich stieg der Umsatz um 6.8 Prozent. Das Wachstum sei vor allem durch steigende Internet- und Mobile-Abo-Einnahmen sowie einer starken Leistung im Geschäft mit virtuellen Netzbetreibern MVNO angekurbelt worden, schrieb Sunrise. Insgesamt hat Sunrise in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 2.23 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein leichter Rückgang von 0.3 Prozent.

Abspaltung läuft nach Plan

Auch der Börsengang von Sunrise ist beschlossene Sache. Die Aktionäre des Mutterkonzerns Liberty Global haben die Abspaltung des Schweizer Telekomkonzerns mit über 99 Prozent Zustimmung gutgeheissen, sagte Krause. Ab dem 15. November beginne für Sunrise erneut die Reise als Schweizer Unternehmen, das an der Schweizer Börse kotiert sei.

Die Vorbereitungen für die Abspaltung verliefen plangemäss, hiess es. Am 31. Oktober 2024 wird eine Reduktion der Schulden in der Höhe von 1.2 Milliarden Franken durch eine Kapitaleinlage von Liberty Global vorgenommen.

Hat dies Auswirkungen auf die Kundschaft in der Schweiz?

Box aufklappen Box zuklappen

Isabelle Pfaff, SRF-Wirtschaftsredaktorin sagt dazu: «Zunächst ändert sich für die Kundinnen und Kunden nichts. Es geht bei Sunrise nicht darum, beim Börsengang neues Geld aufzunehmen, sondern um die Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global. Die Sunrise-Aktien gehe zuerst an die Liberty-Aktionäre und die können sie verkaufen oder behalten. Längerfristig könnte sich diese Abspaltung für die Kundschaft in der Schweiz aber schon etwas verändern. Sunrise als selbstständiger Konzern dürfte damit mehr Freiheiten haben und kann sich so besser auf dem Schweizer Telekommarkt behaupten.»

Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt.

Ganz nabelt sich Sunrise auch künftig nicht vom Mutterkonzern ab. So bleiben noch Geschäftsbeziehungen bestehen. «Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren», hatte es am Kapitalmarkttag im September geheissen.

Mehrstufiger und komplizierter Börsengang

Box aufklappen Box zuklappen

Das Prozedere ist mehrstufig und kompliziert, da Liberty Global drei Aktienkategorien hat. Auch bei Sunrise soll es zwei Aktienkategorien geben. Die bisherigen Liberty-Aktionäre erhalten eine A-Aktie von Sunrise für fünf Aktien von Liberty Global.

Die A-Aktien von Sunrise werden ihren Handel gemäss früheren Angaben an der SIX am 15. November starten, wie der britisch-amerikanische Konzern weiter bekannt gab. Sie werden voraussichtlich fünf Handelstage nach der Kotierung in den breiten Börsenindex SPI aufgenommen.

Daneben gibt es eine zweite Aktienkategorie B mit zehnfacher Stimmkraft. Diese bleibt zum Grossteil im Besitz der Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries, die damit zu rund einem Viertel am Schweizer Konzern beteiligt sind. Die Sunrise-B-Aktien würden nicht an der Börse kotiert, heisst es. Sie würde nur ausserbörslich gehandelt. Besitzer dieser B-Titel könnten ihre Aktien im Verhältnis 1:10 in A-Aktien von Sunrise tauschen.

Der nächste Schritt nach der ausserordentlichen GV von Liberty Global ist der Stichtag für die Zuteilung der Sunrise-Aktien an die Liberty Global-Aktionäre am 4. November. Ab dann können die Liberty-Aktionäre ihre Aktien mit und ohne Bezugsrechte für Sunrise-Aktien verkaufen.

Die effektive Ausgabe der Sunrise-Titel erfolgt dann am 12. November in Form von amerikanischen Hinterlegungsscheinen (ADS).

SRF 4 News, 29.10.2024, 22:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel