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Post-Tochter Postfinance in Chef-Not: Der Job scheint nicht sonderlich begehrt

Die Lücke an der Spitze der Bank der Post zeichnet sich schon seit langem ab. Im März kündigte Noch-Chef Hansruedi Köng öffentlich seinen Rücktritt als Postfinance-Chef an. Noch bis im Februar bleibt er. Eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gibt es aber neun Monate nach der Rücktrittsankündigung und zwei Monate vor dem Abtritt Köngs immer noch nicht.

Intern keinen Nachfolger aufgebaut

Die Bank suche für die Aufgabe die am besten geeignete Person. Dafür brauche sie mehr Zeit als ursprünglich geplant, teilte sie mit.

Die zwölf Jahre mit Hansruedi Köng an der Spitze der Bank waren offenbar nicht lange genug, um intern einen geeigneten Nachfolger aufzubauen. Die Lücke füllt nun einstweilig der Finanzchef der Postfinance, 61 Jahre alt.

Die Chefsuche sorgte bereits für Nebengeräusche. Im Sommer hiess es in den Medien, die Postfinance stehe kurz vor dem Abschluss in der Personalie. Auch der Wechsel der Headhunter, die für die Bank nach einer neuen Chefin oder einem neuen Chef suchen, machte Schlagzeilen.

Eine systemrelevante Bank

Der Job scheint nicht sonderlich begehrt. Dabei hätte er durchaus Strahlkraft. Die Bank gehört zu den grossen Vier. Neben der neuen UBS, der ZKB und Raiffeisen ist sie eine der vier systemrelevanten Banken, die als too big to fail gelten.

Und im Postkonzern ist sie eine wichtige Geldbringerin. Immerhin hat die Bank ihrer Mutter letztes Jahr mit 190 Millionen Franken mehr als die Hälfte des Gewinns beigesteuert.

«Nur» Beisitzer bei der Mutter

Im Gegensatz dazu ist die Gestaltungsmöglichkeit des neuen Chefs oder der neuen Chefin der Postfinance allerdings nicht annähernd so gross. In der Post-Konzernleitung sitzt der Postfinance-CEO bisher nur als Beisitzer. Ein Stimmrecht hat er nicht. Auch gegen aussen hat die Postfinance ein Handicap. Sie ist keine «richtige» Bank. Sie verwaltet zwar Spargelder, Kredite und Hypotheken darf sie aber nicht vergeben.

Die dafür nötige Banklizenz hat das Parlament dem Bundesunternehmen bisher nicht gewähren wollen. Auch gegen eine Privatisierung als mögliche Lösung für die Postfinance als Vollbank gab es bisher Widerstand.

In der Chefsache kündigt die Postfinance für das erste Quartal 2024 neue Informationen an. Klar ist, der lange Suchprozess und die vielen Nebengeräusche sind der Bank und der neuen Führungsperson nicht zuträglich.

Benita Vogel

Wirtschaftsredaktorin

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Benita Vogel arbeitet seit 2022 für SRF TV. Die Wirtschaftsjournalistin schrieb zuvor unter anderem für den «Tages-Anzeiger», die «Sonntagszeitung» und die «Handelszeitung».

Audio
Abfuhr für Privatisierung der Postfinance
aus Rendez-vous vom 31.05.2022. Bild: keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 36 Sekunden.

SRF 4 News, 5.12.2023, 9:30 Uhr;kobt

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