Die Munich Re will künftig nicht mehr in Aktien und Anleihen von Unternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent des Umsatzes mit Kohle machen. Das schreibt Christian Wenning, der Chef des grössten Rückversicherers der Welt, in einem Gastbeitrag in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Gleichzeitig sollen auch keine neuen Kohlekraftwerke oder Kohleminen mehr versichert werden.
Die Munich Re knüpft die eigene Klimastrategie an das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens.
Diesen Schritt begründet Wenning mit der Erkenntnis, dass Kohle für den grössten Teil der klimaschädlichen CO-Emmissionen verantwortlich sei. Er wolle seine Strategie an die Ziele des Pariser Klimaabkommens knüpfen.
Teure und einschneidende Folgen
Denn eine Erderwärmung um über zwei Grad könne teure und für die Menschen einschneidende Folgen haben. Und für diese müssten Versicherungskonzerne oder eben deren Rückversicherer wie die Munich Re aufkommen.
Der Rückversicherer Swiss Re – auch er unter den Top drei der Branche – ist da schon einen Schritt weiter: Bereits vor einem Monat hat der Konzern bekannt gegeben, dass er eine 30-Prozent-Limite für Kohle bei seinen Versicherungen einführt.
Auch etwas für Direktversicherer
Der Rückzug aus dem Kohlegeschäft ist nicht nur Thema bei den Rückversicherern. Auch grosse Direktversicherer wie die Zurich, die Allianz oder die Axa haben ähnliche Ausstiegspläne in Aussicht gestellt.