- Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Februar leicht gesunken auf 2.5 Prozent – gegenüber 2.6 Prozent im Januar.
- Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft Seco in fast allen Branchen erkennbar.
- Laut der Mitteilung des Seco waren Ende Februar bei den Regionalen Arbeitsvermittlungs-Zentren knapp 118'000 Personen als arbeitslos gemeldet – das sind 4300 weniger als Ende Januar.
«Wir hatten im Januar und Februar eine ähnliche Situation wie 2020, also vor der Coronakrise», sagt Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit beim Seco, zur aktuellen Arbeitsmarktlage gegenüber SRF. «Man kann sagen, der Coronaschock ist am Arbeitsmarkt verdaut worden.»
Insgesamt wurden im Februar dieses Jahres 201’909 Stellensuchende registriert, das sind 4958 weniger als im Vormonat. Gleichzeitig erhöhte sich im Februar die Zahl der gemeldeten offenen Stellen um rund 16 Prozent auf 67'826. Davon unterlagen mehr als drei Viertel der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent.
Deutlicher Rückgang der Kurzarbeit
Auch die Kurzarbeit hat sich zuletzt von der Coronakrise weiter erholt. So waren im Dezember noch 42'077 Personen von Kurzarbeit betroffen – das sind 6 Prozent weniger als im Monat zuvor. Auch die Anzahl Betriebe mit verhängter Kurzarbeit ging um rund 15 Prozent auf knapp 6288 zurück. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Krise im Frühling 2020 hatte für fast 1.4 Millionen Menschen Kurzarbeit gegolten.
Ich glaube, das Ende der Kurzarbeit ist jetzt zumutbar für die Unternehmen, vor allem angesichts dieser positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Ende März laufen die Sondermassnahmen der Kurzarbeit gemäss Boris Zürcher mit wenigen Ausnahmen aus. «Ich glaube, das ist jetzt zumutbar für die Unternehmen, vor allem angesichts dieser positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt», sagt Zürcher.
Der Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen könnten jedoch zu Kurzarbeitsentschädigungen führen. In solchen Fällen gebe es grundsätzlich Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung. Hier gilt laut Zürcher jedoch das normale und nicht das in der Coronakrise angewendete summarische Verfahren, das die Abrechnung vereinfachen sollte. Das heisst, die Kurzarbeit muss detailliert abgerechnet werden.
Zuversicht trotz neuer Risiken
Mit dem Krieg in der Ukraine seien allerdings auch neue Unsicherheiten hinzugekommen. Es sei mit Lieferengpässen und Energieverknappung zu rechnen, die dann auch realwirtschaftliche Auswirkungen haben könnten, sagt Zürcher. Diese könnten sich so auf den Arbeitsmarkt übertragen. Allerdings geht Zürcher nicht davon aus, dass jetzt schon spürbare Effekte in den nächsten zwei Monaten eintreten werden.
Trotz dieser Risiken rechnet das Seco vorläufig mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote. Im Sommer könnte sogar eine Quote von nahe 2 Prozent denkbar sein.