Die Frist des im März lancierten Programms zur Liquiditätshilfe endet diesen Freitag. Bis dann müssen alle Schweizer Unternehmen, welche coronabedingt einen Überbrückungskredit beziehen möchten, den Antrag gestellt haben.
Vom 40 Milliarden Franken grossen Topf ist noch über die Hälfte übrig. Kreditanträge in der Höhe von gut 16 Milliarden Franken sind bisher eingegangen. Über 133'000 Unternehmen haben bis gestern einen Kredit beantragt.
Für uns als Kleinbetrieb ist die Sicherheit durch den Kredit sehr wichtig.
Madlener Apparatebau, eine Zürcher Industriefirma, ist eines davon. Firmenchef Joe Madlener meint dazu: «Zu Beginn der Corona-Krise war die Unsicherheit extrem gross und Aufträge wurden storniert». Man habe zu diesem Zeitpunkt nicht einschätzen können wie sich der Markt in den kommenden Monaten entwickeln würde.
Kreditanträge oft nicht ausgeschöpft
Bisher hat Joe Madlener den Kredit noch nicht gebraucht. Er hat gar ein wenig von der Coronakrise profitiert – weil eine US-Firma während des Lockdowns nicht liefern konnte, hat stattdessen seine zehnköpfige Firma den Auftrag bekommen. Auch andere Firmen haben die Kredite nicht ausgeschöpft. SRF hat bei den fünf grössten Banken der Schweiz nachgefragt.
Bei der UBS und der Credit Suisse gingen jeweils Anträge für 3.2 Milliarden Franken an Krediten ein. Die Raiffeisen-Banken weisen ein Covid-Kreditvolumen von 1.9 Milliarden aus. Die beantragten Kredite bei Zürcher Kantonalbank und Postfinance liegen knapp unter einer Milliarde Franken. Zwischen 30 und 50 Prozent wurden gemäss Schätzungen bisher noch nicht verwendet. Auch wurden bereits bis zu fünf Prozent der Kredite zurückgezahlt.
Trotzdem ist Joe Madlener froh um die Sicherheit durch das Programm: «Besonders für uns als Kleinbetrieb wären zwei bis drei Monate ohne Aufträge fast nicht überbrückbar.» Die Margen seien tief, da hätte die Liquidität schnell gelitten, sagt der Unternehmer. Doch überstanden ist die Coronakrise noch lange nicht.