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Wirtschaft Schweizer Hoteliers müssen sich für den Winter warm anziehen

Der Tourismusbranche in der Schweiz steht ein harter Winter bevor: Aus dem Euroraum dürften weniger Touristen in die Ferien in die Berge kommen. Einige Hoteliers wollen mit tieferen Preisen Gegensteuer geben.

Vier Skifahrer in einer Gondel einer Sesselbahn, durch deren Haube die Sonne scheintl
Legende: Während für viele Skitouristen diesen Winter die Sonne scheinen wird, bleibt der Himmel für die Hoteliers verhangen. Keystone

Nach dem Frankenschock fasst der Schweizer Tourismus nur mühsam wieder Tritt. Laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) sind die Auswirkungen des Frankenschocks aber weniger schlimm als noch im Frühling erwartet. Dennoch rechnet sie mit einer Stagnation des Tourismus in der Wintersaison.

Preise schrecken Euro-Gäste ab

Wegen des starken Frankens würden in den kommenden Wintermonaten vor allem weniger Gäste aus dem Euroraum ihre Ferien in der Schweiz verbringen. Allerdings dürfte die sich aufhellende Wirtschaftslage in Europa sowie eine höhere Nachfrage aus Grossbritannien, den USA und anderen fernen Ländern den Rückgang bei den preissensiblen Gästen zumindest teilweise kompensieren.

Die KOF rechnet zudem mit mehr inländischen Wintertouristen in den Hotels dank der leicht besseren Konjunkturaussichten. Bestenfalls werde die Nachfrage nach touristischen Leistungen in der Wintersaison 2015/16 aber stagnieren.

Jeder fünfte Hotelier will Preise senken

Ähnlich sehen es die Hoteliers selbst, wie eine Umfrage ihres Brachenverbandes Hotelleriesuisse vom September zeigt: 53 Prozent der befragten Betriebe in ländlich-alpinen Gegenden geben an, dass der bisherige Buchungsstand geringer ausfällt als zum gleichen Zeitpunkt im vorigen Jahr. In den Städten erwartet die Mehrheit (63 Prozent) gleichbleibende Logierzahlen.

Gut zwei Drittel der Befragten wollen im Winter an den bisherigen Preisen festhalten. Ein Fünftel der Hoteliers vor allem im ländlich-alpinen Raum plant jedoch wegen sinkenden Nachfrage Preissenkungen. Tiefere Preise können allerdings leicht zu einer Abwärtsspirale führen: Die ohnehin schon tiefen Gewinnmargen sinken weiter, und es fehlt noch mehr Geld für nötige Modernisierungen und Renvoationen.

Weniger Gäste im laufenden Jahr

Wegen der tieferen Auslandnachfrage werde die touristische Gesamtnachfrage aufs ganze Jahr gesehen um rund 1,5 Prozent sinken. Gleichzeitig nehme die Bruttowertschöpfung um 2,7 Prozent ab, halten die Konjunkturforscher fest.

Positiver gestimmt sind sie für die Zukunft: Im kommenden Jahr dürften die Übernachtungen wieder um 1,6 Prozent zulegen. Und 2017 werde der Anstieg gar 2 Prozent betragen.

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