Das Beispiel der USA zeigt: Eine Zinswende führt nicht zwingend zu einem Wertzerfall bei den Immobilien. Denn die Zinsen sind nur einer der Faktoren, welche die Hauspreise bewegen. Genauso wichtig ist die wirtschaftliche Entwicklung. Und die ist gut, sowohl in den USA wie auch in der Schweiz.
Robert Weinert, Leiter Immo-Monitoring bei Wüest & Partner, sieht einer allfälligen Zinserhöhung der Nationalbank denn auch relativ gelassen entgegen. «Oft sind solche Zinswenden begleitet von einer guten konjunkturellen Entwicklung, das heisst steigende Einkommen, eine tiefe Arbeitslosigkeit und ein hohes Vertrauen in die Wirtschaft», sagt er.
«Das sind wichtige Faktoren, um die negativen Zinseffekte zum Teil zu kompensieren.» Wie stark dieser Kompensationseffekt spielen kann, zeigt die Entwicklung der letzten Jahre in den Vereinigten Staaten. Zwar hat die Notenbank Fed den Leitzins seit Dezember 2015 achtmal erhöht. In der gleichen Zeit sind die Häuserpreise aber um rund 15 Prozent gestiegen.
Preiskorrektur nach unten ist möglich
Dennoch ist der Immobilienmarkt keine Einbahnstrasse nach oben. Auch dies zeigt das Beispiel USA. Im Zuge der Immobilienkrise 2007 verloren die Häuser dort im Schnitt einen Fünftel ihres Werts. Eine Korrektur sei zwar auch in der Schweiz denkbar, so Weinert. «Grundsätzlich ist der Schweizer Immobilienmarkt aber deutlich stabiler als der in den USA.»
Das habe damit zu tun, dass viele ausländische Investoren ihr Geld in den USA insbesondere in Geschäftsflächen steckten. Doch weil diese Anleger sehr unterschiedliche Interessen hätten, sei der US-Immobilienmarkt deutlich schwankungsanfälliger als in der Schweiz.