- Alpiq ist wegen der international stark gestiegenen Energiepreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
- Dem zweitgrössten Stromkonzern der Schweiz drohte schon vor Weihnachten das Geld auszugehen.
- Doch nun greifen die Aktionärinnen und Aktionäre Alpiq unter die Arme, mit einem dreistelligen Millionenbetrag.
Die Energiemärkte sind wegen der hohen Nachfrage in Asien, wegen der politischen Spannungen zwischen Russland und der EU und weil französische Kernkraftwerke ausgefallen sind aus dem Gleichgewicht. Die Folge sind markant höhere Preise für Strom und Gas. Diese brachten Alpiq in die Klemme. Denn das Unternehmen verkauft Strom im Voraus, lange bevor er produziert wird – und muss dann zukaufen, wenn plötzlich zu wenig zur Verfügung steht.
Alpiq musste also Strom teuer einkaufen, um Lieferverträge zu erfüllen – auch, weil das Atomkraftwerk Leibstadt länger ausgefallen ist als geplant. Akut war die Lage vor Weihnachten. Alpiq beantragte sogar staatliche Hilfe. Die Anfrage wurde aber zurückgezogen.
Lage wird wohl angespannt bleiben
Zunächst sorgen nun die Aktionäre des Konzerns für einen finanziellen Puffer. Sie stellen Alpiq vorübergehend Liquidität in Höhe von 223 Millionen Franken zur Verfügung. Eine Erhöhung auf 300 Millionen wird diskutiert. Darüber hinaus vereinbarte Alpiq mit seinen Banken zusätzliche Kredit- und Garantielinien.
Damit werde der Konzern widerstandsfähiger gemacht, teilt Alpiq am Hauptsitz in Lausanne mit. Das ist auch nötig. Denn die Lage auf den Energiemärkten dürfte noch länger angespannt bleiben.