- Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat im ersten Halbjahr 2020 durch die Corona-Krise schwere Einbussen hinnehmen müssen.
- Diese sind jedoch weniger gravierend als von den Analysten befürchtet.
- Auftragseingang und Umsatz waren klar rückläufig und auch die Gewinnzahlen lagen deutlich unter dem Vorjahr.
- Das Unternehmen will weltweit 2000 Stellen abbauen und in den kommenden zwei Jahren die Kosten optimieren.
«Die Bedingungen haben sich in den letzten Monaten weiter verschlechtert», erklärte Konzernchef Thomas Oetterli. «Wir müssen nun handeln und Kosten entlang der kompletten Wertschöpfungskette reduzieren.»
Im ersten Halbjahr brach der Gewinn des Luzerner Unternehmens um 28,2 Prozent auf 313 Millionen Franken ein. Im Gesamtjahr erwartet der Rivale der ThyssenKrupp-Aufzugsparte einen Gewinn zwischen 680 und 720 Millionen Franken.
Jede zehnte gestrichene Stelle in der Schweiz
Schindler plant ein Kostenoptimierungsprogramm über die nächsten zwei Jahre. Dabei sollen etwa 2000 der 65'000 Stellen weltweit reduziert werden.
«Der geplante Stellenabbau wird vor allem Verwaltungsaufgaben betreffen und damit auch die Konzernverwaltung», sagte Oetterli. «Auf die Schweiz könnten bei dem geplanten Abbau von weltweit rund 2'000 Stellen bis zu 10 Prozent entfallen, also bis zu 200», so der Schindler-Chef weiter.
Wettbewerb verschärft, Kostendruck erhöht
Mit den geplanten Schritten will sich Schindler an die derzeitige Markenwicklung anpassen. Oetterli sieht aktuell verschiedene Strömungen. Einmal sei da der generelle Abschwung, der durch die Covid-19-Pandemie noch verstärkt wurde. «Der Kuchen wird kleiner», so der Schindler-Chef. Dadurch werde der Wettbewerb schärfer und der Kostendruck höher.
Zudem sei der Schweizer Franken in Krisenzeiten eine Fluchtwährung. Durch Translationseffekte schlage ein höherer Frankenkurs bei Schindler auf den Umsatz und das Ergebnis durch.