Die Afrikanische Schweinepest - sie wütet derzeit in China. Zu spüren bekommt sie indirekt aber auch der Schweizer Fleischverarbeiter Bell. Wegen höherer Einkaufspreise für Schweinefleisch muss das Unternehmen Einbussen in Kauf nehmen. Der Aktienkurs fiel deshalb bis zum Mittag um rund 8 Prozent.
Die Bell-Gruppe, die mehrheitlich zu Coop gehört, rechnet für das erste Halbjahr 2019 mit einem deutlich tieferen operativen Ergebnis. Grund dafür sei die internationale Sparte, die in und für die EU produziert. Der EBIT werde laut Bell auf unter 50 Millionen Franken zu liegen kommen. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum noch 55.2 Millionen Franken.
Preise schnellen in die Höhe
Seit Anfang des Jahres haben sich die Schweinefleisch-Preise im europäischen Ausland um bis zu 30 Prozent erhöht – denn immer mehr EU-Produzenten liefern ihr Fleisch nach China. Das führt, bei stagnierendem Angebot, zu höheren Preisen in Europa.
In China grassiert die Afrikanische Schweinepest. Laut einem Bericht der Welternährungs-Organisation dürften bis Ende Jahr dort rund 100 Millionen Schweine verendet sein. Das ist ein Fünftel des gesamten Bestandes. China muss daher - um die eigene Nachfrage zu decken - vermehrt Schweinefleisch importieren.
Massnahmen angekündigt
Bell konnte nach eigenen Angaben die höheren Einkaufspreise noch nicht «in erforderlichem Umfang» auf die Verkaufspreise überwälzen. Und so schwindet die Marge und das Vertrauen der Anleger. Um dem Ergebnisrückgang entgegenzuwirken, hat Bell «grössere Massnahmen» eingeleitet. Details dazu wurden nicht benannt.