Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist mit ihren gewaltigen Devisenanlagen im Wert von über 850 Milliarden Franken international eine gewichtige Investorin. Den grössten Teil, nämlich rund 40 Prozent, hält sie in Euro. Darin spiegelt sich die Bedeutung der Gemeinschaftswährung für die Schweizer Exportwirtschaft. Gut ein Drittel des Geldes hält sie in US-Dollar und damit in der Leitwährung der Welt.
In diesen beiden wichtigsten Währungen – Euro und US-Dollar – hält die SNB also grob drei Viertel ihrer gesamten Devisenanlagen. Der Rest teilt sich auf weitere wichtige Währungen auf, etwa den japanischen Yen, das britische Pfund oder den kanadischen Dollar.
Aktienanlagen regelmässig im Fokus
Die SNB hält ihre Devisenreserven nicht etwa cash im Tresor, sondern sie hält sie in Form von Aktien und Anleihen. Sie achtet darauf, ihre Risiken möglichst breit zu streuen.
Öffentlich zu reden geben vor allem die Aktienanlagen: Die machen zwar nur rund 20 Prozent des ganzen Kuchens aus – aber selbst das sind satte 170 Milliarden! Es gibt immer wieder Forderungen, die SNB solle ihr Geld nachhaltiger investieren.
Die SNB pickt sich übrigens nicht einzelne, besonders gewinnversprechende Titel heraus, sondern sie bildet weltweit bestehende Aktienindizes ab. Damit will die SNB verhindern, dass sie als Grossinvestorin auf dem Aktienmarkt Verzerrungen auslöst.
Aktien, Anleihen – und Gold
Ähnlich wie Pensionskassen investiert die SNB den Grossteil ihrer Anlagen in Anleihen, insbesondere in Staatsanleihen (rund 600 Milliarden Franken). Diese Papiere sind weniger schwankungsanfällig als beispielsweise Aktien.
Neben diesen Devisenreserven in der Höhe von rund 860 Milliarden Franken besitzt die SNB nach wie vor auch einen Gold-Schatz. Insgesamt sind es 1040 Tonnen.
Gewinn ist Nebensache
Den gewaltigen Devisenberg von über 850 Milliarden Franken hat die SNB in den letzten Jahren im Kampf gegen einen zu starken Franken angehäuft. Während ein «normaler» Investor darauf abzielt, mit seinen Anlagen möglichst gute Gewinne zu generieren, ist das bei der Nationalbank zweitrangig. Sie muss nicht primär Gewinne machen, sondern über den Schweizer Franken wachen.
Das Ergebnis der SNB kann von Quartal zu Quartal enorm stark schwanken – je nachdem, wie sich die Devisen-, Aktien- und Anleihenkurse sowie der Goldpreis gerade bewegen.