Der Sommer soll stattfinden. Dies gilt zumindest für den innereuropäischen Tourismus, wenn es nach der EU-Kommission geht. EU-Kommissarin Margrethe Vestager schränkte vor den Medien aber sogleich ein: «Ein normaler Sommer wird es nicht, für niemanden von uns.» Der Sommertourismus wird in jedem Land etwas anders aussehen, denn die Empfehlungen der Europäischen Kommission sind nicht verbindlich.
Glaubt man Quellen der Nachrichtenagentur Reuters, will Spanien touristische Einreisen frühestens ab dem 15. Juli erlauben. In Italien ist die Rückkehr der Touristenströme auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Und nach Griechenland soll laut den neuesten Meldungen nur reisen können, wer einen Coronatest vorweisen kann; einen negativen natürlich.
Fliegen, aber anders als früher
Nur Risikolustige werden sich auf solche Planungsunsicherheiten einlassen: Die Sommerferien sollen ja schliesslich erholsam sein. Ungewiss bleibt auch, unter welchen Vorzeichen die Touristen in südliche Länder reisen werden.
Eine Flugreise wird sich in den kommenden Monaten – und wohl auch Jahren – stark von dem unterscheiden, was wir bisher kannten. Wer eine erhöhte Temperatur aufweist, wird kaum in ein Flugzeug steigen dürfen.
Die Wartezeiten werden sich wegen der geforderten Distanzregeln stark in die Länge ziehen. Und in den Flugzeugen wird wohl Maskenpflicht herrschen. Vielleicht wird Fliegen wegen der geringeren Nachfrage – oder der geringeren Sitzzahl wegen neuer Distanzregeln – auch deutlich teurer.
Abstand halten an der Strandbar
Und wenn man dann einmal am Traumstrand angekommen ist, stellt sich die Frage: Was kann man dort machen? Die stark von der Coronakrise betroffenen Länder Italien und Spanien werden kaum das Risiko einer erneuten Ausbreitung des Virus wegen der Feriengäste eingehen wollen. Und so wird es wohl an der Strandbar nur wenige Plätze, am Pool weniger Liegestühle und kaum grosse und wilde Partys im warmen Sand geben können.
Der Sommer soll stattfinden. Ob ihn potenzielle Strandtouristen aber so auch geniessen wollen, ist derzeit fast genau so wie alles andere: ungewiss.