- Das Bahnunternehmen will seine Gesamtkosten bis 2023 schrittweise um 50 bis 60 Millionen Franken pro Jahr senken.
- Das Unternehmen rechnet mit einem Abbau von bis zu 200 Vollzeitstellen, wie es mitteilt.
- Bis im Februar will die BLS einen Plan vorlegen, in welchen Bereichen und wie die bis zu 200 Stellen abgebaut werden sollen.
Die gestiegenen Anforderungen der Kunden sowie der Kosten- und Effizienzdruck durch Bund und Kantone gibt das Unternehmen als Begründung an. BLS-Chef Bernhard Guillelmon erklärt das Sparprogramm des zweitgrössten Bahnunternehmens der Schweiz:
SRF News: Die BLS investiert. Gleichzeitig will das Bahnunternehmen effizienter werden. Wie soll das gehen?
Bernard Guillelmon: Verschiedene Massnahmen sind schon eingeleitet. Die Zentralisierung der Stellwerke, die Fernsteuerung des ganzen BLS-Netzes. Es ist ein Strauss von Massnahmen, mit denen wir die bis zu 60 Millionen Franken einsparen wollen.
Was werden die Kunden von den Einsparungen merken?
Die Kunden sollen keinen Nachteil haben dadurch. Sie sollen die Leistung bekommen, die sie gewohnt sind von der BLS.
Sie wollen auch beim Personal sparen. 200 Stellen sollen wegfallen. Warum?
50 bis 60 Millionen einsparen, das betrifft schliesslich auch die Mitarbeitenden. Unser Ziel: Mit gleich viel Mitarbeitenden mehr leisten.
Wenn wir ein Fahrzeug in eineinhalb statt zwei Stunden instand stellen können, dann können wir mit gleich viel Mitarbeitenden mehr leisten. Das ist es, was wir unter Effizienz verstehen. Rechnerisch kommen wir so auf diesen Abbau von 200 Stellen in den nächsten fünf Jahren. Ein Grossteil dieses Abbaus wird über natürliche Fluktuationen erfolgen.
Fitter werden: Heisst das auch, dass die Belastung für die einzelnen Mitarbeitenden steigt?
Mit der Digitalisierung können viele Prozesse automatisiert werden. Das stellt an die Mitarbeitenden andere Anforderungen. Oder anders gesagt: Das Profil von einzelnen Tätigkeiten verändert sich.
Gibt es einen Sozialplan?
Wir haben mit den Gewerkschaften Kontakt aufgenommen. Bei einem angekündigten Abbau von 200 Stellen muss man einen Sozialplan machen, und das nehmen wir auch ernst.
Das Interview führte Michael Sahli.