- Teilzeitarbeit ist vor allem im weiblichen Teil der Schweizer Bevölkerung weit verbreitet.
- Das gilt nicht nur bei Müttern mit Kindern, sondern bereits bei jüngeren Frauen.
- Bei Frauen zwischen 15 und 29 Jahren arbeiten doppelt so viele Teilzeit im Vergleich zu den Männern, wie die am Dienstag publizierten Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen.
Familiäre Verpflichtungen, Freizeit, Ausbildung: Die Gründe für Teilzeit-Pensen sind vielfältig. Auffällig aber: Der Bedarf wächst – und es gibt eine Kluft zwischen den Geschlechtern. 34.4 Prozent der Frauen unter 30 arbeiten Teilzeit, bei den Männern sind es 18.6 Prozent.
Die Erhebung des Bundesamtes für Statistik
Das bekommen auch Stellenvermittler zu spüren. Bewerbungen auf Vollzeitjobs seien bei jungen Frauen eher selten, sagt Philipp Hodel, Geschäftsführer bei Job Impuls.
«Wir haben festgestellt, dass Frauen eher den Wunsch haben, Teilzeit zu arbeiten. Natürlich aus familiären Gründen, wenn sie Mutter geworden sind. Aber es ist auch eher der Verzicht da auf Lohn, was wir bei Männern nicht unbedingt feststellen», so Hodel.
Geringes Angebot, fairer Lohn
Die Krux: Bei technischen und gewerblichen Berufen gebe es trotz hoher Nachfrage kaum ein Angebot für Teilzeitberufe. Wer Teilzeit arbeiten will, erhält also nicht immer sofort eine Stelle.
Aber immerhin: «Hat man dann einmal die Möglichkeit, eine Teilzeit-Stelle anzutreten, gibt es aus unserer Sicht keine Nachteile – auch beim Lohn nicht», betont Hodel weiter. Denn in der Regel werde immer auf eine Vollzeitstelle hochgerechnet, sodass die Lohnvorstellungen gleich sind.
Wohl ein weiterer Grund, warum Teilzeitpensen bei jungen Frauen offensichtlich noch immer beliebter sind als bei jungen Männern.