Es war zu erwarten, dass es zu Stellenabbau kommen wird. Der Wirtschaftsmotor läuft zwar wieder schneller seit dem Ende des Lockdowns, doch von der vollen Leistung ist die Schweizer-, aber auch die Weltwirtschaft, weit entfernt. Und so schnell wird die alte Normalität auch nicht zurückkehren – im Gegenteil.
Vielmehr wird in der Wirtschaft von einer neuen Normalität gesprochen. Einer Normalität, in der das Geschäft von Unsicherheit geprägt ist, Exportgeschäfte schwieriger sind, und vieles einfach nicht mehr so gut läuft wie vor der Krise. Das bedeutet vielerorts: sparen – auch mittels Stellenabbau, so zum Beispiel beim Autohersteller Daimler, wo Tausende von Stellen wegfallen.
Auf die flugnahen Betriebe folgen die Industrieunternehmen
In der Schweiz blieben solche Hiobsbotschaften bisher weitgehend aus, wohl auch wegen des beispiellosen Hilfspakets des Bundes. Kurzarbeit und Hilfskredite sind aber keine langfristige Lösung. Das zeigt sich immer mehr. So häufen sich auch hierzulande die Stellenabbau-Meldungen.
Zu Beginn der Woche wurde bekannt, dass es bei den flugnahen Betrieben SR Technics, Gate Group und Swissport zu einem Abbau kommen soll. Gut zwei Tage später künden die beiden Industriekonzerne Schindler und Sulzer an, Stellen streichen zu wollen. Sie werden nicht die Letzten sein mit solchen Plänen.
Gerade der Industrie macht Corona besonders zu schaffen. Die Geschäfte sind mit den durch Corona bedingten Unsicherheiten schwer planbar und die Exporte laufen immer noch schleppend. Dazu kommt, dass viele dieser Unternehmen auch schon vor der Krise mit Herausforderungen zu kämpfen hatten, etwa mit dem starken Franken.
Noch mehr Stellen werden Corona zum Opfer fallen
In der Branche rechnet man deshalb mit weiteren Stellen, die verloren gehen. Es beginnt nun wohl also das, was viele Ökonomen und Branchenkenner vorausgesagt haben – nämlich, dass das Virus vor allem in der zweiten Jahreshälfte seine Spuren auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hinterlassen wird, und zwar nicht nur wegen der schwächelnden Metall-, Elektro- und Metallindustrie.