- Die französische Staatsanwaltschaft fordert 1,6 Milliarden Euro im Prozess gegen die UBS, der momentan vor einem Strafgericht in Paris stattfindet.
- Die Justiz wirft der Grossbank vor, in Frankreich illegal Kunden angeworben und Hilfe zu Geldwäscherei und Steuerbetrug geleistet zu haben.
- Dem Fiskus sollen zwischen 2004 und 2011 rund 10 Milliarden Euro vorenthalten worden sein.
- Die UBS bestreitet diese Vorwürfe; sie habe sich an die Gesetze gehalten.
Der Staatsanwalt Xavier Normand-Bodard sagte vor Gericht, die UBS habe ein ausgeklügeltes Betrugs- und Geldwäschereisystem aufgebaut, in dem die Bank im Namen des Bankgeheimnisses behauptete, nichts zu hören, nichts zu sehen und nichts zu wissen.
Normand-Bodard forderte den Pariser Strafgerichtshof auf, dieses jahrelang praktizierte System hart zu bestrafen. Ziel der Grossbank sei es gewesen, den Kunden mittels Nummernkonti, Trusts oder Stiftungen bei der Steuerhinterziehung zu helfen.
Die UBS soll laut dem Staatsanwalt zwischen 2004 und 2012 illegal Bankberater nach Frankreich geschickt haben, um Reiche in eine Filiale der UBS France zu locken. Die Kunden seien an Empfängen, Jagdgesellschaften oder an Sportanlässen angesprochen worden, um sie von der Eröffnung von Schwarzgeld-Konten in der Schweiz zu überzeugen.
Kunden zur Steuerhinterziehung angestiftet
Die UBS steht in Frankreich seit dem 8. Oktober und voraussichtlich noch bis zum 15. November 2018 vor Gericht, wo sie sich gegen Vorwürfe der Geldwäscherei und der Beihilfe zur Steuerhinterziehung verteidigen muss. Im Juli 2014 hatte die UBS eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro hinterlegen müssen.
Die Grossbank soll französische Kunden dazu angestiftet haben, mehr als zehn Milliarden Euro am Fiskus vorbei zu schmuggeln. Die UBS selbst spricht von «oft unbegründeten Vorwürfen». Die Anklage beruht teilweise auf Aussagen und Dokumenten von ehemaligen Mitarbeitenden.