- Lufthansa streicht heute über 800 und morgen 890 Flüge.
- Die Swiss ist vom Streik nicht betroffen.
- Lufthansa wollte die Streiks vor Gericht stoppen – und scheiterte dabei.
- Die Pilotengewerkschaft fordert höhere Löhne.
Heute würden 816 Flüge auf der Kurzstrecke mit 82'000 Reisenden gestrichen, hat Lufthansa mitgeteilt. Es gehe um Flüge, die von Deutschland aus starten würden. Knapp 2200 Verbindungen könnten stattfinden. Morgen würden zudem 890 Verbindungen mit 98'000 Passagieren ausfallen. Dann werde auch auf der Langstrecke gestreikt. Flüge der Töchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti würden erneut nicht bestreikt.
Auch danach seien Arbeitsniederlegungen denkbar, betonte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). «Streiks über Mittwoch hinaus sind möglich», sagte ein Sprecher.
Gerichtsentscheid rechtskräftig
Lufthansa scheiterte gestern Abend dabei, die Streiks vor Gericht zu stoppen. Sie hatte einen Antrag auf einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht München eingereicht und erklärt, sie halte Teile der Lohnforderung der Piloten für rechtswidrig. Das Gericht wies die Beschwerde jedoch ab. Daraufhin rief Lufthansa mit dem Landesarbeitsgericht München die nächste Instanz an. Doch dann zog sie ihre Beschwerde zurück. «Die Lufthansa AG hat das Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts nach knapp eineinhalb Stunden Verhandlung zurückgenommen», teilte das Landesarbeitsgericht mit. Damit sei die Entscheidung des Arbeitsgerichts rechtskräftig.
Eine genaue Begründung für den Rückzug der Beschwerde lieferte Lufthansa nicht. Eine Sprecherin sprach von «juristischen Gründen», die man nicht kommentieren wolle. Für die Fluggesellschaft ist es bereits die zweite juristische Niederlage. Bereits letzte Woche hatte sie versucht, die Streiks der Piloten vor Gericht aufzuhalten, scheiterte aber vor zwei Frankfurter Arbeitsgerichten.
Streik bereits letzte Woche
VC hatte am Sonntagabend nach ergebnislosen Gesprächen mit Lufthansa abermals zu Streiks aufgerufen. Ein Angebot des Konzerns lehnte sie als «nicht verhandlungsfähig» ab. Die Pilotengewerkschaft verlangt für die 5400 Lufthansa-Piloten stärkere Lohnerhöhungen. Sie hatte am Mittwoch letzte Woche mit einer neuen Streikwelle begonnen und diese am Sonntag und gestern unterbrochen.