Das Telekomunternehmen Sunrise will UPC Schweiz übernehmen und zahlt dafür 6.3 Milliarden Franken. Das Geschäft soll im zweiten Halbjahr über die Bühne gehen, vorausgesetzt, die Wettbewerbsbehörden stimmen zu. Was die Fusion für die Angestellten und die Kunden bedeutet, erklärt SRF-Wirtschaftsredaktorin Maren Peters.
SRF News: Was verspricht sich Sunrise von dieser Übernahme?
Maren Peters: Sunrise hofft, so zu einem stärkeren Konkurrenten für die Swisscom, der Nummer eins im Schweizer Telekommarkt, zu werden. Sunrise ist derzeit die Nummer zwei und übernimmt mit UPC den grössten Kabelnetzbetreiber der Schweiz. Die beiden bieten künftig also alles aus einer Hand, ergänzen sich damit gut. Das sagen auch Branchenbeobachter.
Die Fusion kommt nicht ganz unerwartet.
Allerdings bleibt der Abstand zur Swisscom auch nach der geplanten Fusion noch recht gross.
Muss sich denn der Branchenprimus Swisscom jetzt wärmer anziehen?
Auf jeden Fall. Der Wettbewerb dürfte härter werden, das hat Swisscom-Chef Urs Schaeppi schon vor einem Monat gesagt. Die Fusion kommt nicht ganz unerwartet. Allerdings sieht er die Swisscom noch gut aufgestellt – und tatsächlich ist sie immer noch mit komfortablen Abstand die Nummer eins. Sie macht zum Beispiel etwa viermal mehr Umsatz als die künftige Sunrise.
Was heisst das für die Beschäftigten? Kommt es zum Stellenabbau?
Für konkrete Angaben ist es noch zu früh. Sunrise-Chef Olaf Swantee hat jedoch angedeutet, dass es einen Stellenabbau im Management und in der Verwaltung geben könnte. Das wäre nach einer solchen Fusion normal. Bei den Dienstleistungsabteilungen dürften die Kürzungen moderat ausfallen.
Und was heisst das für die Kundinnen und Kunden?
Die grosse Frage ist: Werden die Preise sinken? Das ist unter Experten umstritten. Der Markt ist hart umkämpft. Normalerweise geht man davon aus, dass die Preise eher steigen, wenn es weniger Anbieter gibt. Und das wäre der Fall, wenn sich Sunrise und UPC zusammenschliessen.
Die Wettbewerbshüter müssen der Fusion noch zustimmen.
Mit der Swisscom, der neuen Sunrise und Salt würden nur noch drei Anbieter auf dem Schweizer Telekommarkt übrigbleiben. Darum werden wohl auch die Wettbewerbshüter genauer hinschauen. Sie müssen der Fusion noch zustimmen.
Das Gespräch führte Susanne Stöckl.