Swiss-Chef Thomas Klühr entschuldigt sich bei den Kundinnen und Kunden, dass es bei den Rückerstattungen und Umbuchen für Swiss-Flüge zu grossen Verzögerungen kommt.
«Wir sind aktuell nicht in der Lage, die Fristen einzuhalten. Dafür muss ich mich entschuldigen», sagte er im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Diese Tatsache ändere aber nichts daran, dass die Kunden ein Recht auf Rückerstattungen hätten.
Umbuchung oder Geld zurück
Die Swiss versuche, dass möglichst viele Kunden von den Umbuchungsmöglichkeiten Gebrauch machen würden – anstatt auf einer Rückzahlung des Ticketpreises zu bestehen. «Doch wenn jemand am Ende nicht umbuchen will, werden wir das Geld zurückerstatten», verspricht Klühr. Doch derzeit brauche das Ganze etwas Geduld.
Wenn jemand nicht umbuchen will, werden wir das Geld zurückerstatten.
Volle Umbuchungsfreiheit gelte für alle Flüge, die ab jetzt bis Jahresmitte gebucht werden. «In diesem Fall können Sie bis Ende 2021 jederzeit kostenfrei umbuchen», sagt Klühr.
Swiss fliegt bald wieder
Ab Juni will Swiss den Flugbetrieb wieder hochfahren. Rund 20 Prozent des «normalen» Flugbetriebs sollen so in absehbarer Zeit wieder erreicht werden. «Wir haben grossen Respekt davor – denn die Wiederaufnahme der Flugtätigkeit ist mit grossen Unsicherheiten verbunden», sagt Klühr. So sei derzeit noch unklar, wann welche Grenzen geöffnet würden und wie sich die Kunden verhalten werden.
Neben grossen europäischen Metropolen wie Paris und London würden auch einige touristische Orte in Europa angeflogen. Zudem würden auch Langstrecken wie New York, Singapur oder Hongkong möglichst rasch wieder ins Flugprogramm aufgenommen.
Doch für den Swiss-Chef ist klar: «Die Konsequenzen aus der Coronakrise sind riesig.» Deshalb rechnet Klühr mit zwei bis drei Jahren, bis allenfalls wieder so viel geflogen werde, wie vor der weltweiten Coronakrise.
Kleine Ansteckungsgefahr in der Kabine
Was die Hygiene-Massnahmen angehe, müsse man sich als Flugpassagier sicher etwas umgewöhnen, so Klühr. «Was die Ansteckungsgefahr betrifft, ist fliegen aber sicherer als vieles andere», betont der Swiss-Chef. Denn durch die starke Luftzirkulation in der Kabine und die Filter sei die Luftqualität sehr gut.
Weil der eigentlich nötige Zwei-Meter-Abstand im Flugzeug selber aber kaum eingehalten werden kann, empfiehlt der Swiss-Chef das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.
Das Fliegen wird attraktiver für die Kunden.
Weil in den nächsten ein, zwei Jahren allgemein wohl weniger Flugzeuge in der Luft sein werden – die generelle Nachfrage nach Flügen dürfte nur langsam ansteigen – werde das Fliegen, für jene, die es trotzdem tun, entspannter sein als früher, ist Klühr überzeugt.
«Das Fliegen wird attraktiver für die Kunden» – weil er vorerst keinen Massenansturm auf die Flughäfen erwartet. Was für Klühr aber kaum in Frage kommt, ist auf Dauer das Freilassen von Sitzen im Flugzeug. «Das rechnet sich nicht.»