- Die Teuerung in der Schweiz ist im März weiter gesunken – auf ein Prozent.
- Im Februar betrug sie 1.2 Prozent. Das heisst: Güter und Dienstleistungen waren im März noch ein Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
- Ökonominnen und Ökonomen zeigten sich gegenüber der Nachrichtenagentur AWP überrascht über diese Verringerung: Sie hatten mit einer Inflation von 1.2 bis 1.5 Prozent gerechnet.
- Im Landesindex der Konsumentenpreise des Bundesamtes für Statistik zeigt sich, dass im vergangenen Monat vor allem Reisen sowie Schuhe und Kleider teurer wurden. Weniger kosteten beispielsweise Autos.
Bereits im Januar und Februar hatte sich die Teuerung verringert. In der Spitze hatte die Inflation in der Schweiz im Sommer 2022 einen Wert von 3.5 Prozent erreicht. Im Juni 2023 war sie dann erstmals seit Januar 2022 wieder unter die 2-Prozent-Marke gefallen.
Teurere Wohnungsmieten
Zurückgegangen ist im März auch die Kerninflation, welche unter anderem die volatilen Preise für Energie und Treibstoffe ausklammert. Sie sank auf 1.0 von 1.1 Prozent.
Im Bereich der Inlandgüter lag die Inflation bei 1,8 Prozent und somit leicht unter dem Wert des Vormonats. Im Bereich der Auslandgüter lag die Teuerung bei -1.3 Prozent und damit klar unter dem Wert des Vormonats.
Bei den einzelnen Warengruppen ragen die Wohnungsmieten heraus, die sich im Vorjahresvergleich um 2.8 Prozent verteuert haben. Hingegen haben sich etwa Erdölprodukte verbilligt.
Mehr Spielraum für SNB
Alles in allem zeige sich der Preisdruck in der Schweiz «sehr entspannt», lautet denn auch das Fazit von Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile. Die aktuelle Teuerung liege wohl auch unter den Prognosen der SNB, mutmassen manche Ökonomen. Dies erhöhe deren Spielraum, den Leitzins nach der überraschenden Senkung von Mitte März weiter zu senken, meinen verschiedene Experten.
Damals nahm sie den Zins wegen der gesunkenen Inflation auf 1,5 von 1,75 Prozent zurück. «Weitere Zinssenkungen der SNB im Juni und September sind so gut wie sicher», meint daher Safra-Sarasin-Ökonom Karsten Junius.
Und auch UBS-Experte Maxime Botteron sieht die neusten Inflationszahlen als Bestätigung für seine Prognose, «dass die SNB in diesem Jahr im Juni und September noch zwei Zinssenkungen vornehmen wird, um eine Rate von 1,00 Prozent zu erreichen».