- Knapp 13'000 Konkursverfahren wurden gemäss Bundesamt für Statistik 2020 eröffnet. Das sind 6.6 Prozent weniger als im Vorjahr.
- Mit Ausnahme von vier Kantonen ist die Zahl der Konkurse überall in der Schweiz gesunken.
- Laut BFS sind die Zahlen wegen der Massnahmen wie beispielsweise der Härtefallgelder nur vorsichtig zu interpretieren.
Der Hauptgrund für den Rückgang trotz der Coronakrise liege bei den vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen, schreibt das Bundesamt für Statistik. Die Unterstützungsmassnahmen hätten zum Ziel gehabt, eine Konkurswelle zu verhindern.
Die Ergebnisse sind deshalb mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren, teilt das BFS mit. Angesichts der Tatsache, dass das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Jahr 2020 den grössten Rückgang seit 1975 verzeichnete, wäre eine Welle an Firmen- und Privatkonkursverfahren zu erwarten gewesen, heisst es. Die Ergebnisse würden jedoch zeigen, dass die Zahl der Konkurseröffnungen im Berichtsjahr sank.
Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich laut BFS mit mehreren Faktoren erklären. Der Hauptgrund liege bei den Behörden: Der Bundesrat beschloss bereits sehr früh eine befristete Entbindung der Unternehmen von der Pflicht zur Überschuldungsanzeige. Ausserdem führte er eine «Covid-19-Stundung» für KMU ein und leistete finanzielle Unterstützung für Härtefälle. Diese Massnahmen wurden insbesondere auch ergriffen, um eine Konkurswelle zu vermeiden.
Diese Umstände liessen keine klare Interpretation der Zahlen von 2020 zu. Es ist zu erwarten, dass die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die Anzahl Konkurse auch nach 2020 spürbar sein werden. Um die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise analysieren zu können, müssten die Konkurszahlen der Jahre 2021 und 2022 abgewartet werden, heisst es weiter.