Zum Inhalt springen
Video
Dank Kurzarbeit verharrt Arbeitslosenquote im Oktober
Aus Tagesschau vom 09.11.2020.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 2 Sekunden.

Trügerische Zahlen Darum zeigt die Arbeitslosenquote nicht die ganze Wahrheit

  • Trotz zweiter Virus-Welle verharrt die Arbeitslosenquote im Oktober bei 3.2 Prozent.
  • Die Quote wird durch den Schutzwall Kurzarbeit eingedämmt. Alleine im Oktober wurde Kurzarbeit für rund 490'000 Arbeitnehmende beantragt.
  • Seit über 22 Jahren waren nicht mehr so viele Menschen auf Stellensuche wie im Oktober dieses Jahres.
  • Das Problem dabei: Die Zahl der offenen Stellen sinkt. Die RAV bereiten sich auf mehr Anmeldungen vor.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) beurteilt die neusten Zahlen zur Lage auf dem Arbeitsmarkt als erfreulich. Gerade die Entwicklung in den letzten Monaten sieht Boris Zürcher, Leiter Direktion für Arbeit Seco, als durchaus positiv.

Video
Boris Zürcher: «In den letzten Monaten hat eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt stattgefunden.»
Aus News-Clip vom 09.11.2020.
abspielen. Laufzeit 24 Sekunden.

Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber den Vormonaten kaum verändert. Sie bleibt auf dem Niveau von 3.2 Prozent. Damit sind 149'118 Personen zurzeit bei den Arbeitslosenvermittelungszentren RAV angemeldet.

Wirft man aber einen Blick hinter die Zahlen zeigt sich ein beunruhigendes Bild. Denn die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) sind im Moment gefragter denn je, und das, obwohl die Arbeitslosenquote auf gleichem Niveau verharrt.

So viele Stellensuchende wie seit 22 Jahren nicht mehr

Landesweit ist die Zahl der Stellensuchenden im Oktober auf rund 242'000 angestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind das 37 Prozent mehr. Und damit so viele wie seit über 22 Jahren nicht mehr.

Ein Grund dafür: Noch immer sind rund 490'000 Leute in Kurzarbeit. Viele davon arbeiten ausserdem in kleinen Pensen und schauen sich nun nach neuen Stellen um.

Video
Boris Zürcher: «Streng genommen müsste man die Betroffenen der Kurzarbeit zu der Quote dazuzählen.»
Aus News-Clip vom 09.11.2020.
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird, neue Stellen zu finden. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der gemeldeten Stellen bei den RAV um 4054 Stellen zurückgegangen.

27 Prozent weniger offene Stellen als im Vorjahr

Zieht man einen Vergleich zum Vorjahr, ist die Situation noch dramatischer. Denn hier sind es 27 Prozent weniger offene Stellen als noch im Oktober 2019.

Daniel Wessner leitet das Amt für Wirtschaft und Arbeit im Thurgau. Er sagt, die Zurückhaltung der Firmen bei Investitionen wirke sich nämlich auch auf die Stellen aus und das mache es schwieriger die Leute wieder zu beschäftigen.

Video
Daniel Wessner: «Viel Unternehmen besetzen ihre offenen Stellen nicht mehr.»
Aus News-Clip vom 09.11.2020.
abspielen. Laufzeit 43 Sekunden.

Unter dem Strich hat die Schweiz immer mehr Stellensuchende und zugleich weniger Stellen. Unsichere Aussichten in unsicheren Zeiten.

Tagesschau, 09.11.2020, 19:30 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel